Oberbergische SchriftstellerinKiane L’Azin ist Geschichtenerzählerin und Multitalent

Das zweiten Buch der Autorin beschäftigt sich mit dem Thema ungewollter Schwangerschaften.
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Lindlar/Engelskirchen – Vor 25 Jahren konnte es passieren, dass mitten im Supermarkt in Lindlar ein kleines Mädchen begann, den Menschen Geschichten zu erzählen. „Ich habe einfach Leute angesprochen und meine selbst ausgedachten Fantasien mit ihnen geteilt“, erinnert sich Kiane L’Azin, heute 33 Jahre alt, lachend.
Mit einem Kopf voller Fantasie ging die Autorin schon immer durchs Leben, doch die Gewissheit, dass sie selber gerne schreiben möchte, kam im Teenageralter. Eine Freundin las ihr „Niemalsland“ von Neil Gaiman vor – Urban Fantasy, im London der frühen 1990er spielend. Kiane L’Azin lieh sich das Buch aus und war nachhaltig begeistert: Gaiman ist bis heute ihr Lieblingsautor.
Fasziniert von der Potter-Welt
Doch auch der Hype um Harry Potter, der vor rund 20 Jahren begann, hat Kiane L’Azin geprägt. „Ich mochte nicht unbedingt die Bücher an sich, sondern das Drumherum. Die Fan Fiction, die im – damals noch relativ neuen – Internet plötzlich veröffentlicht wurde.“
Dieses Teilhaben an den Ideen anderer Autorinnen und Autoren, das Weiterspinnen der Geschichten war faszinierend für die junge Lindlarerin, denn: „Man konnte sich ausprobieren und erhielt Resonanz.“ So faszinierend, dass sie ihren Lesern 2015 für ihren ersten Fantasyroman „Arthur und Samantha“ über die Organisation „Creative Commons“ Nutzungsrechte einräumte und Veränderungen von außen möglich machte. „Das ist hochspannend“, ist die Autorin und Lyrikerin überzeugt.
Lyrikpreis des Overather Kulturforums
Bevor ihr erster Roman erschien, hatte sie allerdings auch schon den Lyrikpreis des Overather Kulturforums erhalten, hatte angefangen, zu studieren und war politisch in ihrer Wahlheimat Frankfurt aktiv. Seit einigen Jahren ist Kiane L’Azin wieder im Oberbergischen, setzt sich weiter in der Politik ein, schreibt gerade am dritten Buch und unterrichtet Kreatives Schreiben in der Unterstufe des Engelskirchener Aggertal-Gymnasiums.
Ihr zweites Buch, ein Jugendroman, der sich mit dem Thema ungewollter Schwangerschaften beschäftigt, liegt bei einer Agentur, die sich um einen Verlag bemüht, das dritte Buch wird wieder eine Fantasygeschichte enthalten.
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2019 erhielt die Schriftstellerin den Kulturförderpreis des Oberbergischen Kreises und brachte sich mit Texten 2020 bei der Ausstellung zu Felicitas P. Berg anlässlich der Aktionen zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels in Engelskirchen ein.
Als Lyrikerin tritt die 33-Jährige mit dem gesprochenen Wort in Erscheinung. „Poesie schreibe ich eher nicht nieder. Das ist etwas für den mündlichen Vortrag“, ist sie überzeugt.