Verbotene HöhlenAusflug in die „Neue Aggertalhöhle“ im Walbachtal

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Zwischenstopp an der „Alten Walbachhöhle“, die sonst ebenfalls – wie fast alle bekannten Höhlen – gut gesichert und verschlossen ist.

Zwischenstopp an der „Alten Walbachhöhle“, die sonst ebenfalls – wie fast alle bekannten Höhlen – gut gesichert und verschlossen ist.

Ründeroth – Die Höhlen des Walbachtals üben eine große Faszination aus. Entsprechend groß war die Nachfrage, als der Arbeitskreis Kluterthöhle und das Team der Aggertalhöhle anlässlich des „Tages des Geotops“ am Sonntage ein verheißungsvolles Angebot machten: Geführte Touren zu oberirdischen Karstphänomenen, vorbei an etlichen Kleinhöhlen und schließlich die Besichtigung einer sonst nicht zugänglichen Höhle.

Welche das sein würde, hatten die Veranstalter vorher nicht an die große Glocke gehängt. Es handelte sich um die „Neue Aggertalhöhle“, die 1950 entdeckt und 1989 vom Arbeitsreis Kluterthöhle erstmals vermessen wurde und rund 250 Meter lang ist. Der Einstieg ist sehr eng, vernünftige Ausrüstung inklusive Helm und Stirnlampe war vonnöten, um in dieses unterirdische Gebilde einsteigen und sich zurechtfinden zu können.

Trittfestigkeit und Kletterkönnen gefragt

Doch vorher gab es jede Menge Interessantes an der frischen Luft zu entdecken. In kleinen und somit coronagerechten Gruppen ging es vom Startpunkt an der Aggertalhöhle mit Experten des Arbeitskreises (AK) Kluterthöhle zunächst über befestigte Wege über einen Abschnitt des Höhlenwanderweges in den Wald. Später war Trittfestigkeit und ein bisschen Kletterkönnen gefragt, als es durch Wasser führende und trockene Bachbetten ging oder auch mal einen Abhang hinauf.

Die Idee zu diesen Touren hatte Dr. Maximillian Dornseif vom Arbeitskreis Kluterthöhle. Er war am Sonntag mit dabei, informierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Altersstufen kenntnisreich und gut verständlich über die Entstehung des Höhlensystems und erklärte, warum das Walbachtal einer der interessantesten geologischen Orte in Nordrhein-Westfalen sei. Und wie es sein kann, dass die Walbach – es heiße tatsächlich die und nicht der – manchmal einfach im Boden verschwindet.

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Das interessierte natürlich auch die jüngeren Höhlenforscher: Zum Beispiel die Geschwister Marleen (10), Jakob (8) und Moritz (6), die mit ihrer Mutter Marie Boers und ihrer Oma Lisa Boers auf Abenteuertour gingen. „Es ist spannend, das alles zu entdecken und den Kindern zu zeigen, was unsere Welt so alles zu bieten hat“, sagte Marie Boers.

Wie gesagt, das Interesse, an den geführten Touren teilzunehmen, war groß, so dass sehr viele Anfragen negativ beschieden werden mussten. Er finde es wichtig, Interessierten die Möglichkeit zu geben, mal die Nase in die Höhlen zu stecken, die sonst verschlossen bleiben, sagt Maximillian Dornseif. Deshalb schwebe ihm für den „Tag des Geotops“ im nächsten Jahr eine andere Veranstaltungsart vor – etwas „Massentaugliches“.

Viele Höhlenfans dürften es ihm von Herzen danken.

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