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Wegen Verlegung des BetriebsBelegschaft von Looper Firma Keil veranstaltet Warnstreik

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Haydar Tokmak (M.r.) bekräftigte gegenüber Geschäftsführer Jörg Frommeyer (M.l.) die Forderungen der IG Metall.

Loope – Die Belegschaft der in Engelskirchen-Loope ansässigen Firma Keil Profi-Werkzeuge hat am Donnerstag mit einem Warnstreik darauf reagiert, dass ihr Unternehmen wie berichtet ab Mitte Oktober nach Dinklage verlegt werden soll. Dort hat die Heller Tools GmbH, zu der auch Keil gehört, einen weiteren Standort.

Emotionaler Redebeitrag einer Kollegin

Haydar Tokmak, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Gummersbach, war mit der Resonanz und dem Verlauf der Protestkundgebung „sehr zufrieden“, wie er gegenüber dieser Zeitung sagte. Viele Mitarbeiter hätten daran teilgenommen, manche seien eigens aus dem Urlaub gekommen. „Und andere haben ihre Ehepartner mitgebracht“, so Tokmak. Aus dem politischen Raum seien Vertreter von Grünen, SPD und Linken gekommen. „Von der CDU war niemand da, was ich traurig finde“, so der Gewerkschaftssekretär.

Nach seinen Schilderungen habe Geschäftsführer Jörg Frommeyer die volle Wucht der Kritik aus der Belegschaft abbekommen, als er vor die Tür gekommen sei. „Eine Kollegin hat Herrn Frommeyer in einem sehr emotionalen Redebeitrag noch einmal ins Gewissen geredet – verbunden mit der Forderung, die Entscheidung gegen den Standort in der Gemeinde Engelskirchen noch einmal zu überdenken, damit die Belegschaft die Wertschätzung bekomme, die sie verdiene“, so Tokmak. Die IG Metall fordert für die beschäftigten IG Metall-Mitglieder einen Bonus, eine tarifvertragliche Mindestabfindung sowie eine Transfergesellschaft plus Abfindung.

Weiterführung des Betriebs in Engelskirchen laut Geschäftführer nicht wirtschaftlich

Laut Gewerkschaft hat Keil die gesetzte Frist zur Aufnahme der Verhandlungen verstreichen lassen. „Das zeigt uns, dass ihm an einer fairen und gerechten Lösung nichts liegt“, heißt es im Gewerkschaftsaufruf zum Streik. Tokmak kündigte an, dass dieser ausgeweitet werde für den Fall, dass die Geschäftsführung binnen zweier Tage keine Vorschläge mache.

Die Keil-Geschäftsführer Jörg Frommeyer und Dr. Robert Untiedt hatten bereits in einer vorab veröffentlichten Pressemitteilung erklärt, dass die „Standortkonsolidierung notwendig ist, da der kleinere Standort in Engelskirchen solitär betrachtet erhebliche Wettbewerbsnachteile hat, Verluste erwirtschaftet und nachhaltig nicht wirtschaftlich betrieben werden kann“. Sämtlichen Mitarbeitern von Keil sei ein Angebot der Weiterbeschäftigung am Standort in Dinklage unterbreitet worden, heißt es weiter.

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„Denjenigen Mitarbeitern, die dieses Angebot nicht annehmen möchten, wird unsererseits größtmögliche Unterstützung geboten, um in der Nähe des bisherigen Standorts eine neue Beschäftigung zu finden“, so die Geschäftsführer. Hierfür seien in den vergangenen Wochen zahlreiche Maßnahmen umgesetzt worden.

„Wir haben Kontakt aufgenommen zu großen Unternehmen in der direkten Umgebung, um über die nahtlose Weiterbeschäftigung von Mitarbeitern zu sprechen“, schreiben Jörg Frommeyer und Dr. Robert Untiedt.