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FamilienbetriebPartner der Konzerne

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Aus der Garage in die Welt: Stefan Lukas (Mi.) ist  Enkel eines der Firmengründer und führt das Unternehmen  zusammen mit Dr. Peter Bühner (l.) und Paul Lehnard.

Engelskirchen – Im Jahr des 75-jährigen Bestehens hat sich die Firma „Lukas-Erzett“ selbst ein Geschenk gemacht. Der neue, 1,6 Tonnen schwere Roboter testet die Funktion eines Schleiflamellentellers.

Es ist ein Roboter mit Gefühl. „Er hat einen eingebauten Kraftsensor und kann sowohl ein Loch in die Decke hauen als auch ein Ei pellen“, erklärt Paul Lehnard, neben Stefan Lukas und Dr. Peter Bühner einer der drei Geschäftsführer der Schleif- und Fräswerkzeugfabrik mit Hauptsitz in Engelskirchen. Lukas ergänzt: „Dadurch haben wir unseren Mitarbeitern viel monotone Arbeit erspart.“ Der Roboter soll einen wichtigen Beitrag bei der Entwicklung der großen Produktpalette des Unternehmens leisten.

1937 fing alles ganz klein an. Die Brüder Edmund und Willi Lukas fertigten im Obergeschoss der eigenen Autowerkstatt Bohrer. 75 Jahre später ist Lukas noch immer ein Familienunternehmen, aber international ausgerichtet. Neben Engelskirchen gibt es Standorte in Chemnitz, in Tschechien und Südafrika sowie ein Vertretungsbüro in Peking.

Werkzeuge werden in allen Größen und Variationen hergestellt. Der Katalog, den es in zwölf Sprachen gibt, umfasst rund 50 000 verschiedene Artikel. „Wir können Europa in 48 Stunden beliefern“, betont Bühner.

Neben diesem Standardsortiment entwickelt das Unternehmen aber auch Sonderwünsche – für die Luft- und Raumfahrttechnik, für Autos, Schiffe oder die Nahrungsmittelindustrie. So setzt der Engelskirchener Werkzeughersteller auf Innovationen in den Bereichen Schleifen, Fräsen oder Polieren. Getreu dem Leitbild: „Immer das richtige Werkzeug.“

Stefan Lukas, Enkel des Firmengründers Willi Lukas, sagt: „Wir setzen auf eine starke Kundenbindung und entwickeln gemeinsam mit unseren Kunden Werkzeuglösungen.“ Beispielsweise kooperiert das Unternehmen eng mit den Entwicklungsabteilungen der Automobilhersteller, wenn diese ein neues Fahrzeug auf den Markt bringen. „Das Auto befindet sich dann noch im Vorserienstatus,“ erläutert Geschäftsführer Lehnard. „Wir versuchen, durch intensive Tests die Anforderungen zu befriedigen.“ Das Know-how versucht die Firma in den eigenen vier Wänden zu behalten.

In Engelskirchen werden Trenn- und Schruppscheiben hergestellt, zudem befinden sich hier die Verwaltung, ein neues Logistikzentrum und die zentrale Entwicklungsabteilung. Rund 300 der fast 800 Lukas-Mitarbeiter sind in Oberberg tätig. Peter Bühner versichert doppeldeutig: „Die Mitarbeiter sind unser wichtigstes Werkzeug.“

Unternehmen hat die Krise gut überstanden

Sie hätten einen wichtigen Anteil daran, dass die Firma „Lukas-Erzett“ in den vergangenen beiden Jahre Spitzenergebnisse erzielte. „Die Krise 2009 haben wir mit kreativen Lösungen gut überstanden und weiter konsequente Investitionen getätigt. Wir hoffen, mit guten Ideen auf unserem Weg nach oben zu bestehen“, sagt Stefan Lukas.

Als größte Stärke bezeichnet das Trio die Struktur als Familienbetriebs. Lukas: „Wir leben alle mit unseren Familien in Engelkirchen. Wenn wir zum Bäcker gehen, wollen wir unsere Entscheidungen im Ort vertreten können. Wir haben eine Verpflichtung gegenüber unseren Mitarbeitern und deren Familien.““