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10 Millionen Euro FördergeldSo will der Kreis den ÖPNV in Oberberg weiter ankurbeln

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Foto eines Taxis, ähnlich dem britischen Stil.

Der On-Demand-Fahrdienst Monti ist ein Baustein der Pläne und fährt ab Dezember auch in Marienheide. 

Weitere Bausteine des Modellprojekts hat die Kreisverwaltung jetzt der Politik vorgestellt.

Das vom Bund mit über zehn Millionen Euro unterstützte Modellprojekt „Oft! – Oberberg fährt im Takt“ wird weitere Maßnahmen auf die Straße bringen, um den ÖPNV kreisweit anzukurbeln. Im Entwicklungsausschuss des Kreistags zog Planungsdezernent Frank Herhaus jüngst eine Zwischenbilanz der zu Jahresbeginn gestarteten Förderung und informierte zum Stand bei weiteren Bausteinen.

Hochzufrieden zeigte sich Herhaus mit der Bilanz des On-Demand-Fahrdienstes Monti, der seit Juli in ganz Nümbrecht und Wiehl rollt. Durch die Vergrößerung des Bediengebietes habe sich die Nachfrage innerhalb kurzer Zeit vervierfacht, berichtete Herhaus. Ausgemacht sei deshalb, dass Monti zum kommenden Winterfahrplan ab Dezember auch Marienheide anfahre.

Buslinie 336 von Gummersbach über Wipperfürth ist ein Schwerpunkt

Zweite Großbaustelle des Projekts ist die Linie 336, die die Bahnhöfe Gummersbach und Lennep miteinander verbindet. Sie ist die längste Linie im oberbergischen Busnetz, in ihr sieht der Kreis enormes Potenzial, Menschen zum Umstieg vom Auto in den Bus zu bewegen. Denn mit Rüggeberg, Voss und Klingelnberg haben gleich drei große oberbergische Firmen eine Haltstelle dieser Linie direkt vor dem Werkstor, dazu fährt die 336 die Industriegebiete Windhagen, Hämmern und Wiehagen sowie etliche Schulen an.

Zurzeit planen Experten den Ausbau der Linie und vor allem auch der Zubringerfahrten, denn ohne sie wird das Projekt nicht erfolgreich sein, ist der Dezernent überzeugt. Zum Konzept gehören auch Radabstellanlagen, die entlang des 336-Korridors auf oberbergischem Gebiet von den Kommunen aufgestellt werden sollen.

Ovag arbeitet an automatischer Störungsmeldung

Bei der Ovag sind zum 1. September die Ausschreibungsfristen für die Einführung einer Fahrdienst-App und automatischer Störungsmeldungen abgelaufen, die endlich die bisherige Erfassung in Excel-Listen ersetzen sollen, wie Ovag-Geschäftsführerin Corinna Güllner im Ausschuss erklärte. „Wenn der Bus schon nicht kommt, soll der Fahrgast wenigstens informiert sein“, so Güllner. Zudem habe man durch den Geldsegen des Bundes zwei Stellen besetzen können, die gezielt die Werbetrommel für das Jobticket rührten.

Prof. Dr. Friedrich Wilke (FDP) fragte nach, wie teuer der Betrieb des Monti sei. Denn angesichts des Erfolges sei es für ihn schwer vorstellbar, das Angebot einzustellen, wenn die Förderung Ende 2025 ausläuft. Der Kreistag brauche also Zahlen, um eine Kostenübernahme diskutieren zu können. Frank Herhaus blieb vage, versprach aber, die Kreisverwaltung halte bereits jetzt die Augen nach möglichen Anschlussförderungen offen.

Ovag-Chefin Güllner betonte, ein Großteil des Modellprojekts stehe und falle mit der Zahl zur Verfügung stehender Busfahrer. Allein bei der Ovag fehlten aktuell 15 Fahrer, Fremdfirmen noch gar nicht mitgerechnet.