90 JahreSkiclub Dieringhausen feiert seinen Geburtstag

Das Bild aus dem Jahr 1968 zeigt eine Gruppe Kinder und Jugendlicher in einer Hütte am Blockhaus. Hans-Otto Dick, der langjährige Vorsitzende des Vereins, gab Theoriestunden, ehe es danach auf den Hang ging.
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Dieringhausen – Wenn die Mitglieder des Skiclubs Dieringhausen am Samstagabend das 90-jährige Bestehen ihres Vereins ab 19 Uhr im Oberbantenberger Hof feiern, werden sie sich viel zu erzählen haben. Die Dieringhauser gehören zu den ältesten Skivereinen im Kreisgebiet, wie der Vorsitzende Jan Simons und dessen Vize Manfred Schweingruber mit berechtigtem Stolz berichten.
Los ging es 1924, als Erwin Helmenstein, der auch als Turner im TSV Dieringhausen aktiv war, Skilaufen in Suhl-Oberdorf im Thüringer Wald kennenlernte. Er war so begeistert, dass er sich gleich ein Paar Eschenski kaufte und darauf begann zu üben, wie in der Vereinschronik nachzulesen ist. Vier Jahre später, 1928, wurde unter dem Dach des TSV eine Skiabteilung auch in Dieringhausen gegründet. Mit Erfolg: Schon 1932 belegten die Skisportler aus dem Aggertal bei einem großen Wettkampf am Blockhaus nahe Eckenhagen sehr gute Plätze. Bereits im Jahr 1933 organisierte Helmenstein Fahrten ins Hochgebirge. Ein Angebot, das der Gründer der Skiabteilung bis 1963, ein Jahr vor seinem Tod, aufrecht erhielt.
Auch sportlich lief es gut in Dieringhausen. Sowohl in den nordischen Disziplinen als auch im alpinen Bereich waren Sportler von der Agger erfolgreich, wie Schweingruber berichtet. „So hat Walter Klein auf der Schanze in Müllenbach mit einer Weite von 32 Metern den dortigen Schanzenrekord gehalten“, erinnert er sich noch gut.
Alpin taten sich in jenen Jahren Fritz Werner oder Harald Hackländer hervor. Als Hausberg wurde das Skigelände Gries-Hahn stark frequentiert. Viele Dieringhauser haben sich oberhalb des Ortes zum Skilaufen getroffen. „Und heute führt dort die Autobahn her“, erläutert der zweite Vorsitzende. Wem es vor der Haustüre nicht reichte, nutze das Angebot des Vereins, ins Allgäu zu fahren. Gut frequentiert war auch die Wettkampftruppe des Vereins.
Sportler wie Rainer, Gert und Axel Helmenstein sowie Peter Vierbaum vertraten die Farben des Vereins in Oberammergau oder Aschau. Und Namen wie Christian Canisius, Christina Simon, Thomas Herrmann, Iris Ospelkaus, Arnd Motzkus, Markus Krell und vor allem Karin Becker tauchten erwiesen sich bei Wettkämpfen als Könner.
Doch der sportliche Boom verflachte, auch der Skiclub entwickelte neue Angebote. Der erste Schritt in Richtung Breitensport war 1994 die Einweihung eines eigenen Tennisplatzes. Damals war Hans-Otto Dick der Vorsitzende, der heute Ehrenvorsitzender ist. Inzwischen sind Volleyball, Fußball, Gymnastik, Wandern oder Radfahren weitere feste Angebote des Vereins, der seit dem Jahr 2010 eigenständig unterwegs ist und sich dabei nicht als Konkurrenz zum TSV sieht.
„Wir haben ein gutes Miteinander“, sagt der Vorstand, der stolz ist, den, Mitgliederschwund, den die Skiläufer zwischenzeitlich erlebten, gestoppt zu haben. Im Jahr des Jubiläums sind es 175.