Die oberbergischen Fahrradaktivisten rudern nach dem tödlichem Unfall in Nöckelseßmar mit ihren Forderungen zurück.
Tödlicher UnfallDer ADFC entschuldigt sich bei der Stadt Gummersbach

Nach dem Unfall wurde ein Sichtschutz errichtet. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.
Copyright: Michael Kupper
Nach dem tödlichen Verkehrsunfall einer 22-Jährigen am Freitag in der vergangenen Woche in Gummersbach-Nöckelseßmar hatte der ADFC wie berichtet nicht nur Aufklärung, sondern mit Blick auf die Stadt Gummersbach auch Maßnahmen gefordert. Zwei Tage später rudert der ADFC nun zurück und entschuldigt sich bei der Stadt Gummersbach für seinen „Fehler in der Darstellung“, wie es in einer Mitteilung heißt.
Die Stadt hatte irritiert reagiert und erklärt, dass man es „komisch“ finde, dass der ADFC bereits am Wochenende eine Mitteilung verfasst habe, obwohl es, Stand Montag, noch keinen freigegebenen Polizeibericht gab – und dass der ADFC bereits jetzt aus dem Unfallgeschehen Schlüsse gezogen habe und Forderungen stelle. Die Stadt hatte klargestellt, dass nicht sie, sondern der Landesbetrieb Straßen NRW der zuständige Straßenbaulastträger sei.
„Keine Schuldzuweisung an die Stadt Gummersbach“
„Es war nie meine oder unsere Intention, eine Schuldzuweisung der Stadt Gummersbach zuzuschreiben oder eine Aussage zu Schuldfragen der tragischen Unfallbeteiligten zu mutmaßen“, so der ADFC-Vorsitzende Oberberg, Thorsten Bandahl. Deshalb wolle er sich in aller Form für seinen Fehler in der Darstellung entschuldigen.
Bandahl bedauert zudem, dass er in der Pressemitteilung vom Wochenende von einem bereits beschlossenen Radverkehrskonzept der Stadt Gummersbach berichtet und dessen Umsetzung gefordert habe. Hier ist der ADFC-Vorsitzende aber von falschen Voraussetzungen ausgegangen, wie er nun einräumt: „Tatsächlich wurde eine Beschlussvorlage im zuständigen Fachausschuss 2022 einstimmig beschlossen, aber es gab keinen nachgehenden Ratsbeschluss. Es handelt sich daher um einen Planungsauftrag, der einstimmig beschlossen wurde.“
In seiner überarbeiteten Pressemitteilung heißt es nun, dass er die zuständigen Stellen um die Prüfung der im April 2022 vorgeschlagenen Maßnahmen/Musterlösungen bitte. In diesem Zusammenhang verweist Bandahl auf die Homepage der Stadt. Dort sei zu lesen, dass das Radverkehrskonzept, Maßnahmentabellen und Musterlösungen Grundlage der zukünftigen Planungen werden.
Die Polizei berichtet derweil am Mittwoch auf Nachfrage, dass im Zusammenhang mit dem Unfall aktuell noch immer in alle Richtungen ermittelt werde. Einen neuen Sachstand, der über die Faktenlagen von letzten Freitag hinausgeht, gebe es nicht.