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Enten, Gänse und Kois noch daTeich in Gummersbach wegen Bauarbeiten abgesenkt

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Die Arbeiten für den neuen Kreisel am Lindengymnasium haben auch am Grotenbachteich für Beeinträchtigungen gesorgt.

Gummersbach – „Alle Vögel sind noch da. Alle paar Tage schickt der Bauleiter Bilder“, beruhigt Stadtsprecher Siegfried Frank, und auch die drei Koi-Karpfen lassen per Foto grüßen. Den Enten und Gänsen scheint die Baustelle am Grotenbachteich nichts auszumachen, ausgiebig putzten sie ihr Gefieder, als der Untergrund für den neuen Kreisverkehr, die Mittelinsel als Überquerungshilfe und den Ausbau der Bushaltestellen mit Rüttelstopfsäulen stabilisiert wurde.

Das war notwendig geworden, weil sich herausgestellt hatte, dass der Boden zu weich war. „Ein Austausch des Boden war aber nicht möglich wegen einer Glasfaserleitung der Telekom“, erläutert Francis Jovan, der die Straßen- und Verkehrsplanung der Stadt Gummersbach leitet. Auch als kürzlich Wasser aus dem Teich abgelassen wurde, nahmen die Wasservögel es gelassen, während einige Besucher des bei Spaziergängern beliebten Geländes gegenüber vom Lindengymnasium sich zu Spekulationen veranlasst sahen.

Stützmauer soll gebaut werden

„Die Baugrube ist tiefer als der Wasserspiegel, deshalb mussten wir den Wasserspiegel um wenige Zentimeter absenken, um mit einer Pumpe den Graben trockenzulegen“, erklärt Jovan. Dort, wo jetzt der Graben ist, soll eine Stützmauer aus Beton entstehen, sobald das Wetter es zulässt. Während der Beton aushärtet, soll der Straßenbau weiter gehen. „Die Mauer wird später mit Naturstein verkleidet und beleuchtet. Wenn alles fertig ist, können Spaziergänger auf einem verbreiterten Weg auch wieder rund um den Teich gehen.“

Bis dahin sind die lärmempfindlicheren Vögel aus den Volieren ausquartiert. Halsbandsittiche, Kanarienvögel, Nymphensittiche und Diamanttäubchen haben vorübergehend ein Zuhause auf den Friedhof in einem leer stehenden Gebäude gefunden. „Die Stadt war so nett und hat uns alles zur Verfügung gestellt“, lobt Anastasios Konstatinidis, einer der Ehrenamtler, die sich um die Tiere am Grotenbachteich kümmern.

„Es sind alles verwaiste Tiere, die von ihren Besitzern abgegeben wurden“, erzählt Konstantinidis. Seit sechs Jahren liegt ihm die bunte Truppe, zu der auch Meerschweinchen und Kaninchen gehören, am Herzen. „Der Teich ist ja ein richtiges Biotop, mit Fledermäusen, Libellen und Eisvögeln“, schwärmt er. Auch die Tierfreunde warten auf besseres Wetter. Dann sollen die alten Käfige renoviert und eine neue, beheizbare Voliere für die wärmeliebenden Vögel gebaut werden.

Schutzhäuser müssen saniert werden

Auch die vor Jahrzehnten gebauten und inzwischen maroden Schutzhäuser müssen saniert und umweltfreundlich neu gedämmt werden. Viel Arbeit, für die sich die Ehrenamtler noch tatkräftige handwerkliche Unterstützung wünschen - „die meisten von uns sind doch schon etwas in die Jahre gekommen“, meint Konstantinidis. Und er denkt schon weiter. „Man müsste etwas gegen den Faulschlamm auf dem Grund unternehmen“, da gebe es ein neues Verfahren, das ohne Ausbaggern mit Hilfe von Mikroorganismen funktioniere – aber Gespräche mit der Stadt darüber müssten wohl warten bis alles fertig sei.

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Das soll in den Sommerferien so weit sein, verspricht Francis Jovan von der Stadt. Natürlich hänge das auch vom Wetter ab, aber bisher sei man perfekt im Zeitplan. Das abgelassene Wasser des Teichs jedenfalls ist in den vergangenen Tagen längst wieder nachgeflossen.