ProzessGummersbacher Pärchen wegen bewaffnetem Drogenhandel angeklagt

Über der Flamme eines Feuerzeugs wird eine Droge aufgekocht
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Gummersbach/Köln – Mit einer rund halbstündigen Verzögerung hat am Donnerstag ein Prozess gegen zwei mutmaßliche Drogendealer (38 und 44) aus Gummersbach vor dem Kölner Landgericht begonnen. Grund für die Verzögerung: Verteidiger Thomas Gros hatte den Vorsitzenden Richter Ralf Ernst um die Gelegenheit zu einem Gespräch mit seiner Mandantin in der sogenannten Vorführstelle gebeten – dem Zellentrakt im Gericht, wo in Untersuchungshaft befindliche Angeklagte auf ihre Verhandlung warten.
Der 44 Jahre alten Deutschen und dem 38 Jahre alten Georgier, die ein Paar sein sollen, wirft die Staatsanwaltschaft bewaffneten Drogenhandel vor. Bei einer Wohnungsdurchsuchung im August 2020 hatte die Polizei bei den Angeklagten 723 Gramm Heroin mit einem Wirkstoffgehalt von rund 164 Gramm sichergestellt. Das Rauschgift, so der Staatsanwalt, sei für den gewinnbringenden Verkauf bestimmt gewesen. Erschwerend komme hinzu, dass die Beamten auch einen Teleskopschlagstock fanden, der laut Anklageschrift fünf Meter neben dem Aufbewahrungsort des Heroins sichergestellt wurde.
Angeklagte gibt Drogenhandel zu
Der 38-Jährige ließ über Verteidiger Carsten Göthel erklären, dass er mit den Drogen „nichts zu tun“ habe. Die selbst heroinabhängige Angeklagte und Mutter von zwei Kindern räumte hingegen den Handel mit den Betäubungsmitteln über Verteidiger Gros ein. Zum gefundenen Schlagstock erklärte der Anwalt weiter: „Ja, den hat sie mal bemerkt, aber nicht großartig darüber nachgedacht.“
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Sollte das Gericht den Angeklagten bewaffneten Drogenhandel nachweisen, dann hätte das Paar mit einer Mindeststrafe von fünf Jahren Gefängnis zu rechnen. Der Prozess ist mit drei weiteren Verhandlungstagen bis 24. Februar terminiert.