Gummersbach verliert beim Tabellennachbarn mit 26:35. Ole Pregler muss verletzt passen.
Handball-BundesligaVfL Gummersbach geht in Lemgo unter

Enttäuschung pur bei Miro Schluroff und seinen Mannschaftskollegennach der hohen Niederlage beim TBV Lemgo.
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„Es wird langsam zur Charakterfrage für mich“, erklärte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson nach der 26:35 (13:16)-Niederlage seiner Mannschaft beim TBV Lemgo. Und legte noch nach: „Mir fehlt jetzt heute ein bisschen der Respekt vor dem Logo, das meiner Spieler auf der Brust haben.“ Was den Gummersbacher Trainer vor allem ärgerte, waren die 13 technischen Fehler und dass einige seiner Handballer in der Schlussphase aufgegeben hätten.
Bei den Gummersbachern war neben den Langzeitverletzten Ellidi Vidarsson und Tom Kiesler auch noch kurzfristig Spielmacher Ole Pregler ausgefallen. Er hatte sich im Training den Fuß umgeknickt, eine genaue Diagnose steht noch aus, doch hofft der VfL, dass er nach der Nationalmannschaftspause wieder spielen kann.
Der VfL Gummersbach fand gut ins Spiel und führte mit 9:5
Trotz der Ausfälle hatte es für den VfL Gummersbach gegen den Tabellennachbarn in der Handball-Bundesliga, in der mit 4520 Zuschauern ausverkauften Phoenix Contact Arena gut begonnen. Die Gäste fanden stark in die Partie und führten mit 9:5 (13.). Nach einer Auszeit stellte Lemgo auf den vierten Rückraumspieler um und die Gummersbacher verloren komplett den Zugriff. Dabei habe man sich darauf vorbereitet und sich auch einiges überlegt, erklärte Sigurdsson. Stattdessen es häuften sich die Fehler.
Lemgo glich beim 10:10 (19.) aus und ging kurz danach mit 13:12 (24.) erstmals in Führung. Bis zur Pause legten die Hausherren einen 11:4-Lauf hin und führten mit drei Treffern. Sinnbildlich waren die letzten beiden Aktionen vor dem Pausenpfiff von Kentin Mahé, der sich zunächst einen Fehlpass leistete und den Ball dann in die Abwehr warf. Der Franzose wirkt nach seinen langen Ausfallzeiten zunehmend nicht ins Spiel eingebunden.
Nach dem Wiederanpfiff baute Lemgo die Führung immer weiter aus
Nach dem Wiederanpfiff blieb es dabei, Gummersbach patzte und Lemgo baute die Führung immer weiter aus. Die langen Angriffe der Hausherren bekamen die Gummersbacher nie unterbunden und wenn sie dann doch einmal die Chance hatten, Profit aus einer Parade oder einem Ballgewinn zu ziehen, verloren sie den Ball, leisteten sich einen Fehlpass oder scheiterten am Lemgoer Torhüter.
Dabei ging das Torhüterduell mit 13 Paraden, Dominik Kuzanovic (7) und Betram Obling (6), zugunsten des VfL aus. Lemgo kam nur auf acht gehaltene Bälle durch Constantin Möstl (3) und Urh Kastelic (5). Dazu verwarfen die Lemgoer auch noch zwei Siebenmeter.
Gudjon Valur Sigurdsson wechselte durch und stellte in der Abwehr um, doch nichts fruchtete. Als Lemgo beim 34:24 (58.) erstmals mit zehn Toren führte, war die Partie schon lange entschieden. Und wieder spiegelte die letzte Szene das Spiel wieder. Giorgi Tskhovrebadze, mit sechs Toren bester Werfer der Gummersbacher, erkämpfte sich den Ball, um ihn im selben Atemzug an den Gegner zu verlieren.
„Man hat heute gesehen, wie verrückt Handball sein kann“, s tartete der VfL-Trainer nach dem Abpfiff sein Statement. Bis zum 9:5 habe seine Mannschaft alles im Griff gehabt und das umgesetzt, was man sich vorgenommen habe, um dann das Spiel komplett aus der Hand zu geben.
Für viele VfL-Spieler geht es jetzt in die Länderspielpause, ehe es am Donnerstag, 15. Mai , 19 Uhr, mit dem Heimspiel gegen den SC Magdeburg weitergeht.
Tore TBV Lemgo: Hutecek (2), Theilinger (1), Zehnder (5/1), Brosch (1), Simak (2), Suton (7), Versteijnen (8/1), Wagner (4), Faust (3), Herseklioglu (1), Petrovsky (1).
VfL Gummersbach: Kodrin (2), Vujovic (4/4), Köster (3), Einarsson (2), Schluroff (5), Tskhovrebadze (6), Horzen (4).