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Hindu-Tempel in GummersbachVerein plant Ausbau der Gebetsräume in der Industriestraße

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Gummersbach – Der Hindutempel in der Gummersbacher Industriestraße fällt den meisten erst beim zweiten Hinsehen auf. Nur das seitlich gelegene Eingangsportal mit seinen auffälligen Farben und Ornamenten lässt erahnen, das sich hinter den Mauern eine Gebetsstätte befindet. Mit dem Schattendasein soll demnächst aber Schluss sein, denn der Kurinchikumaran Tempel-Verein will drei Türme anbauen. Der höchste von ihnen wird 15 Meter, die zwei kleineren, darunter auch ein Glockenturm, werden rund zehn Meter hoch sein, wie Selvanathan Pushpamany vom Tempelverein berichtet.

Sie gehört im Verein zu den  Mitgliedern, die sich um die geplante Baumaßnahme kümmern. Die Baugenehmigung der Stadt Gummersbach liegt inzwischen vor, doch wann die Arbeiten tatsächlich beginnen, kann Selvanathan Pushpamany noch nicht sagen.

Hindu-Gemeinde

Den Kurinchikumaran Tempel-Verein gibt es seit 1993 in Gummersbach. Anfangs nutzten die Gläubigen Räume am Singerbrink, ehe es 2005 in die Industriestraße ging. Der hier 2008 fertiggestellte Sri-Kurinchikumaran-Tempel ist nach dem Hindu Shankarar Sri Kamadchi Ampal Tempel in Hamm der flächenmäßig zweitgrößte Tempel südindischer Art in Deutschland.

Jeder, der Interesse an der hinduistischen Gemeinde hat, ist dort willkommen. (ar)

Das hänge von mehreren Faktoren ab, wie sie sagt. So  müsse der Verein noch die Baukosten von den Mitgliedern einsammeln. Bis zu 250 000 Euro sollen die geplanten Arbeiten kosten, denn neben den drei Türmen soll auch im Gebäudeinneren noch einiges passieren. Unter anderem geplant ist ein  Arkadengang. Und für den Bau des 15-Meter-Turms, der zugleich das neue Eingangsportal des Tempels bilden soll, müssen die  Toiletten verlegt werden.

Hinzu kommt, dass die Hindus für ihren Umbau einen Spezialisten aus Indien brauchen, der sich um  die Spezialarbeiten kümmern soll. „So ein Fachmann ist in diesem Jahr bei einem Tempelbau in Berlin. Ob er aber die Zeit hat, nach Gummersbach zu kommen, ist noch nicht geklärt worden“, sagt Selvanathan Pushpamany. Dass die Arbeiten noch in diesem Jahr starten, daran hat sie aber keine Zweifel. Große Unterstützung bekomme der Verein von dem Bergneustädter Architekten Alexander Hoene, der die Planung für den Um- und Anbau gemacht habe,   berichtet Selvanathan Pushpamany.

Schon jetzt kommen die Hindus aus ganz Deutschland  in den Tempel nach Gummersbach. Bis zu 300 Gläubige finden dort Platz. Zweimal am Tag wird in dem Tempel gebetet, wie Priester Visvanatha Prabakar Sarma berichtet. Und zwar einmal mittags um 12 Uhr und ein weiteres Mal am frühen Abend um 18 Uhr. Einer Höhepunkte des Vereinslebens ist das in jedem Sommer stattfindende Tempelfest verbunden mit einer farbenfrohen Prozession Hunderter Gläubiger durch die Gummersbacher Innenstadt.