Das Fahrradgeschäft von Gummi Berger in Dieringhausen hat ein neues Segment von Inklusions-Fahrrädern im Angebot.
MobilitätIm Räderwerk in Gummersbach-Dieringhausen gibt es jetzt Inklusions-Fahrräder

Komfort und Sicherheit bis ins hohe Alter versprechen die dreirädrigen Inklusionsräder.
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Fahrräder sind sicherlich nicht das erste, was einem einfällt, wenn es um das Thema Inklusion geht. Wenn man indes Suk-Il Lee, Category Manager im Räderwerk bei Gummi Berger in Dieringhausen, zuhört, dann passt das mehr als gut zusammen. „Ich habe im Februar hier angefangen – Räderwerk, den Fahrrad-Store von Gummi Berger, gibt es schon seit Ende 2021“, sagt Lee. „Ich wurde eingestellt, um dem Laden eine neue Ausrichtung zu geben“, sagt er weiter.
Inklusionsfahrräder – mehr Mobilität trotz Handicap
Und die Idee dazu ist Lee dann auch direkt beim Ankommen am neuen Arbeitsplatz gekommen. „Wir haben hier Parkplätze für Menschen mit Behinderung, die Eingänge ins Geschäft und auch zur Toilette sind barrierefrei – die Inklusion steht hier klar im Vordergrund. Da habe ich mich gefragt: Warum ist das bei den Fahrrädern eigentlich nicht auch so“, sagt Lee. Im Gespräch mit der Geschäftsführung des Familienunternehmens habe er das Thema angesprochen – und sei damit direkt auf offene Ohren gestoßen.
Da er selbst aus dem Ruhrgebiet stammt und auch schon viele Jahre vor seiner Anstellung beim Räderwerk im Fahrradbereich tätig gewesen ist, hat er dann das Unternehmen Hase-Bike aus Waltrop im nördlichen Ruhrgebiet ins Spiel gebracht. „Mir geht es hier um die regionale Herkunft der Räder, außerdem ist Hase-Bike ebenfalls ein Familienunternehmen, was auch sehr gut passt“, sagt Lee.
Testfahrräder bald im Räderwerk verfügbar – Probefahren in Dieringhausen
An erster Stelle steht indes der Kunde. Und der soll, so Lees Wunsch, das perfekte Fahrrad bekommen. „Bei Hase-Bike gibt es zwei Modelle von Inklusionsfahrrädern. Die Räder bieten Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder besonderen Bedürfnissen die Möglichkeit, auch weiterhin mit dem Fahrrad unterwegs und damit mobil zu sein“, sagt der Category Manager. Dabei geht es gar nicht nur um Senioren. „Wobei natürlich auch klar ist, dass die Menschen immer älter werden. Aber auch jüngere Menschen mit Handicap, die nicht auf einem normalen Fahrrad unterwegs sein können, gehören zur Zielgruppe“, sagt Lee.
Zumal neben dem Solo-Bike auch ein Tandem im Angebot sein wird, bei dem ein Fahrer aufrecht steht wie auf dem normalen Rad und der andere im Sitzen fährt. Die Räder sind in der Größe verstellbar. Und obwohl es aktuell noch gar keine Testräder beim Räderwerk gibt, ist die 82-jährige Bärbel Lessnigg aus Remmelsohl schon auf das neue Angebot aufmerksam geworden. „Ich habe im Internet recherchiert und habe gesehen, dass es die Räder hier geben wird“, sagt sie. Lee hat daraufhin einen Außendienstler von Hase-Bike angerufen, der mit zwei Inklusionsrädern nach Dieringhausen gekommen ist.
Bärbel Lessnigg leidet an Schwindel, der sie sich auf dem Rad nicht mehr sicher fühlen lässt. Da kommen die dreirädrigen Inklusionsräder gerade recht. „Das ist schon was ganz anderes als ein normales E-Bike. Man sitzt sehr viel komfortabler und sicherer“, sagt die 82-Jährige, nachdem sie einige Proberunden gedreht hat. „Ich will trotz der Einschränkung mobil sein und bleiben, ich will nicht untätig in der Ecke sitzen müssen“, sagt sie. Vielleicht wird sie eine weitere Probefahrt machen wollen, wenn die Testfahrräder im Räderwerk angekommen sind – „in ein oder zwei Wochen dürfte das soweit sein“, sagt Lee.