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Kunstforum Gummersbach
Stadt bietet Vogtei als Ersatz für Theatergalerie

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Gummersbach – Die Stadt Gummersbach möchte dem Kunstforum in der Alten Vogtei eine feste Ausstellungsräumlichkeit einrichten. Mit dieser Ankündigung hat Vizebürgermeister Jürgen Marquardt am Sonntag den Abschiedsschmerz etwas gemindert, der die Ausstellungseröffnung im Theater prägte.

Es ist die letzte Ausstellung des Kunstforums an diesem Ort, im Juni stellt das Theater seinen Betrieb ein. Zugleich handelt es sich um eine Retrospektive anlässlich des 30-jährigen Vereinsbestehens. Bis zum 21. März zu sehen sind Bilder von 20 Künstlern, die in drei Jahrzehnten vom Kunstforum präsentiert wurden.

Doch weniger die ruhmreiche Vergangenheit als die nun weniger ungewisse Zukunft des Gummersbacher Kunstlebens war Thema der Vernissage. Der ebenfalls anwesende Vorsitzende des städtischen Kulturausschusses, Rainer Sülzer, versicherte, dass Marquardts Angebot, einen Teil des historischen Vogtei-Gebäudes in der Fußgängerzone der Kunst zur Verfügung stellen, den breiten Rückhalt von Politik und Verwaltung habe.

Marquardt betonte, dass die Stadt bei den Planungen für ihre „gute Stube“ das Kunstforum einbinden wolle. Noch im Frühjahr erwarte man den Landesförderbescheid, 2019 könnten die Umbauarbeiten beginnen. „Was nützt uns die Kunst, wenn sie keiner sieht“, sagte Marquardt. „Eine vernünftige Präsentation ist wichtig.“

Silke Knapp-Trauzettel war angenehm überrascht von der Deutlichkeit, mit der sich die Stadt in dieser Frage positionierte: „Ich bin sprachlos.“ Die Vereinsvorsitzende kündigte Marquardt aber auch an: „Wir werden Ihnen weiterhin auf den Füßen stehen.“

Silke Ludwig-Weber, Vorsitzende des Nümbrechter Kunstvereins, bekam in ihrem Grußwort viel Applaus für die Aussage: „Es wird der Stadt Gummersbach gut zu Gesicht stehen, wenn sie neben Einkaufsmöglichkeiten und Sportstätten auch die Kunst und Kultur fördert.“ Knapp-Trauzettel und ihre Vorgängerin Jutta Goldbach erinnerten im Rückblick an die zahlreichen Ausstellungen, die das Kunstforum im Theater veranstaltet hat. Einen vergleichbar großzügigen Raum wird es in der Vogtei nicht geben.

Das neue Haus steht aber nicht am Innenstadtrand, sondern mitten im Zentrum und kann Laufkundschaft anziehen. Erst recht, wenn es gelingen sollte, regelmäßige Öffnungszeiten zu gewährleisten. Auch für die letzte Ausstellung im Theater gilt nämlich, dass sie nur eine Stunde vor Beginn der Aufführungen besucht werden kann.