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Ein fast normaler ArbeitstagEinsatzkräfte in Oberbergs Wachen bekamen Besuch am Arbeitsplatz

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In der Leitstelle der Polizei stehen Wachleiter Carsten Tschernich und die Kommissare Lisanne Willmes und Peter Schneider.

Im Dienst: Wachleiter Carsten Tschernich (v.l.) und die Kommissare Lisanne Willmes und Peter Schneider.

Für viele Menschen war Heiligabend ein Arbeitstag. So auch in den Wachen von Polizei, Rettung und Feuerwehr. Die Mitarbeiter bekamen Besuch von Landrat und Bürgermeister.

Langsam wird es dunkel, Oberberg macht’s sich gemütlich. Doch Peter Schneider steht vor riesigen Bildschirmen und hat jeden Einsatz im Blick, der da gerade läuft. Er blickt auf die Uhr. „Nicht mehr lange“, sagt der Hauptkommissar. In wenigen Stunden endet seine Schicht in der Gummersbacher Polizeiwache. „An Heiligabend zu arbeiten, das fällt mir schwer“, bekennt der 51-Jährige. „Denn ich vermisse meinen Sohn – der ist vier.“ Wahrscheinlich schlummere er gerade. „Wenn ich nach Hause komme, dann wecken wir ihn und machen Bescherung.“

Landrat und Bürgermeister haben Präsente im Gepäck

Schneider ist einer von vielen Einsatzkräften in den Wachen und Leitstellen von eben Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr, die an Heiligabend Dienst haben. Und diesmal bekommt er nicht nur Besuch von Carsten Tschernich, seinem Chef, sondern auch von Landrat Jochen Hagt und Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein: Die Männer haben Präsente im Gepäck und sagen Dank für den Einsatz, elf Stationen hat Hagt diesmal auf seiner Route durch Oberberg.

In der Kreisstadt treffen die beiden auch auf Lisanne Willmes: Für die 22 Jahre alte Kommissarin ist es der erste Dienst an einem solchen Tag, ein Familienfrühstück tröstet sie darüber hinweg. „Da ich aber aus einer Polizei-Familie komme, kenne ich solche Schichten seit Kindertagen bereits.“

Gemeinsam besuchten Landrat Jochen Hagt und Bürgermeister Frank Helmenstein die Gummersbacher Feuerwache.

Gemeinsam besuchten Landrat Jochen Hagt und Bürgermeister Frank Helmenstein die Gummersbacher Feuerwache.

Während bei der Polizei der Dienst acht Stunden dauert, fahren die Wachen der Feuerwehren und die Feuer- und Rettungsleitstelle 24-Stunden-Schichten. In Marienheide-Kotthausen winkt Jürgen Rams ab: „An solchen Tagen arbeiten so viele Menschen, die meistens nicht wahrgenommen werden, Busfahrer zum Beispiel“, betont der 62-jährige Wiehler. Für den Funker ist es nach mehr als 31 Jahren in der Leitstelle der letzte Weihnachtsdienst vor der Rente.

Für seinen Kollegen Gerrit Schmitz ist es indes der erste mit neuen Aufgaben: Im September ist der 42-Jährige aus Marialinden von Bensberg ins Oberbergische gewechselt: „Früher war ich selber draußen, bin an Feiertagen Einsätze gefahren“, verrät er. „Heute stehe ich auf der anderen Seite und nehme Notrufe entgegen.“ Und seine Schicht ist bisher eine durchaus ruhige.

Das hat er gemeinsam mit Schichtleiter Thomas Wurm (59) und Oberbrandmeister Aron Sawadsky, die in der Gummersbacher Feuerwache die Telefone hüten und ihre Kameradinnen und Kameraden seit dem Arbeitsbeginn um 8 Uhr einmal rausgeschickt haben: Eine Ölspur muss weg.

In der Wache ist die Kaffeetafel gedeckt, auch für Wehrchef Frank Raupach und die Gäste Hagt und Helmenstein. „Später kommen Steaks auf den Grill“, freut sich Sawadsky (34), dessen Kinder – vier, sieben und neun Jahre alt – ihren Vater erst am ersten Feiertag wiedersehen. „Aber sie verstehen, warum das so ist.“