Tagebuch der AlpenüberquerungGummersbacher Schüler sind zurück und ziehen Fazit zur Tour

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Eine Gruppe Schülerinnen und Schüler steht mit einem Sponsoren-Banner zusammen.

Am Gummersbacher Lindengymnasium startete die Tour der Schülerinnen und Schüler, die mit ihren Mountainbikes die Alpen überqueren wollen.

Tagebuch: Zwölf Schülerinnen und Schüler des Gummersbacher Lindengymnasiums überqueren mit dem Mountainbike die Alpen.

Fazit: Der Muskelkater nach der Alpentour ist mittlerweile verheilt

Ihre Plätze im Sattel haben Konstantin Loh, Lia Pollmann und die Mitschüler wieder gegen die Stühle des Lindengymnasiums getauscht, auch der letzte Muskelkater ist inzwischen verheilt, mit dem Schlafmangel haben einige allerdings immer noch zu kämpfen. Nach erfolgreicher Alpenüberquerung per Mountainbike sind die Elftklässler zurück in Oberberg – und blicken mit viel Begeisterung auf eine Tour zurück, die in dieser Form am Gummersbacher Gymnasium Premiere feierte.

Die rund 350 Kilometer lange Bezwingung der Gipfel zwischen Garmisch-Partenkirchen und dem Nordufer des Gardasees habe durchaus das Zeug zur besten Schülerfahrt, die jemals in der Kreisstadt auf die Beine gestellt wurde, sind sich Konstantin Loh und Lasse Fischer einig. „Es hat toll geklappt, wir haben unser Ziel erreicht.“

Gruppenbild von Schülern vor dem Lindengymnasium in Gumemrsbach.

Die Fahrradfahrer des Lindengymnasiums hatten sich auf ihre besondere Tour fast ein Schuljahr lang vorbereitet.

Fast ein Schuljahr lang hatten sich 14 junge Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Projektkurses vorbereitet, fleißig Trainingskilometer gesammelt und eine scheinbar geeignete Route  ausgetüftelt. Überraschungen gab es trotzdem und zwar vor allem in Sachen Streckenführung: Mal stand die Truppe vor einem Schild, das das Betreten des dahinterliegenden Pfades unter Strafe stellte, mal endete die schwungvolle Fahrt an den Leitplanken einer Schnellstraße. Beides hätten die Gummersbacher gelassen gelöst, verraten Klara Frackenpohl und Lia Pollmann. „Bei der Planung fehlt einem einfach die Fantasie alles Denkbare vorherzusehen.“

Absolut richtig bewerten die Elftklässler rückblickend die Entscheidung, am fünften und sechsten Tag der Tour den Radweg mit deutlich weniger Höhenmetern zu wählen, damit auch die erkälteten Mitstreiter fit für die Schlussetappe waren. Und auch das Material – unter anderem vom Reichshofer Reifenhersteller Schwalbe zur Verfügung gestellt – hat die Gymnasiasten überzeugt. „Es gab nicht einen platten Reifen“, erinnert sich Klara Frackenpohl mit einem Lachen.

Im nächsten Schuljahr soll das Projekt wiederholt werden, die Anmeldungen dazu haben Neugierige aus der heutigen zehnten Klasse bereits abgegeben, berichtet Lehrer Nico Hohl, der die Premiere begleitet hat und auch im nächsten Frühsommer wieder mitstrampeln wird. Als Lehre aus der ersten Fahrt will man dann allerdings den Trainingsfortschritt früher und stärker kontrollieren. Der Lehrer und seine durchaus selbstkritischen Schülerinnen und Schüler sind sich einig: Ein paar oberbergische Übungskilometer mehr hätten manchem auf dem Weg zum Alpengipfel ganz gut getan.

Tag 7: In Riva endet nach rund 390 Kilometern die Alpenüberquerung

Bei der sechsten und letzten Etappe ihrer Alpenüberquerung nutzten die Mountainbiker des Lindengymnasiums am Donnerstag erneut den asphaltierten Radweg, der sie von Trient nach Riva am Gardasee führte. „Es war sehr entspannt“, sagt Lia Pollmann. Die Gruppe traf am Mittag am Gardasee ein und gönnte sich nach all den Strapazen als erstes ein Bad im See.

Die Schülergruppe am Ufer des Gardasees.

Es ist geschafft: Die Mountainbiker des Lindengymnasiums gönnten sich im Ziel ein Bad im Gardasee.

Bei Regen wurde am Morgen gestartet, bei Sonnenschein und warmen Temperaturen war die Ankunft in Riva. Dass erneut der Radweg gewählt wurde, lag nicht nur an den drei erkälteten Mountainbikern, sondern auch an der allgemeinen Müdigkeit nach knapp einer Woche auf dem Rad. Am Pool und mit einem gemeinsamen Essen ließen die Schülerinnen und Schüler die Tour ausklingen, ehe am Samstag, 8 Uhr, die Fahrt zurück nach Gummersbach geht.

Damit endet in Riva das Tagebuch nach sechs Etappen und rund 390 Kilometern über den Transalp des Projektkurses Sport.

Tag 6: Um alle mitzunehmen, den Radweg gewählt

Auf einer geänderten Route fuhren die Mountainbiker des Gummersbacher Lindengymnasiums am Mittwoch auf ihrer fünften Etappe von Bozen bis nach Trient. „Wir haben den Radweg genommen, damit alle mitfahren konnten“, berichtet Lia Pollmann. Der Radweg führte entlang der Etsch über 67 Kilometer bis nach Trient, wo die Gruppe etwas außerhalb untergebracht ist.

Durch die nur 100 Höhenmeter konnten auch die Schüler mitfahren, die aufgrund einer Erkältung am Tag zuvor hatten passen müssen. Vor der letzten Etappe am Donnerstag bis zum Ziel der Alpenüberquerung in Riva am Gardasee seien die Gefühle in der Gruppe ganz unterschiedlich – zwischen Vorfreude auf die Rückkehr nach Hause und Bedauern, dass es schon vorbei sei, erklärt Lia Pollmann. Vor der letzten Etappe, die noch einmal 930 Höhenmeter hat, fährt die Gruppe am Abend mit den Kleinbussen in die Stadt, um sich zu stärken.

Den Radweg entlang der Etsch wählten Klara Frackenpohl und die anderen Gummersbacher Mountainbiker.

Den Radweg entlang der Etsch wählten Klara Frackenpohl und die anderen Gummersbacher Mountainbiker.

Tag 5: Königsetappe mit Nudelsuppe auf 1950 Meter Höhe

Nach neuneinhalb Stunden waren die Mountainbiker des Gummersbacher Lindengymnasiums am Dienstag im Ziel. Am vierten Tag ihrer Alpenüberquerung auf zwei Rädern stand die Königsetappe auf dem Plan: 101 Kilometer mit 1800 Höhenmetern wurden zurückgelegt. Nicht alle der zwölf Teilnehmer konnten dabei an den Start gehen. Drei Schüler plagte eine Erkältung, sie verzichteten und fuhren im Begleitfahrzeug zum Zielort nach Bozen. „Dort haben sie für uns eingekauft und schon im Hotel eingecheckt“, berichtet Lia Pollman. „Es war schon sehr anstrengend“, sagt die Schülerin, die unter den Mountainbikern war, die die Strecke fuhren.

Die Mountainbiker aus Gummersbach vor dem Alpenpanorama.

Hoch hinaus ging es bei der vierten Etappe über die Alpen für die Mountainbiker aus Gummersbach.

Zunächst ging es 40 Kilometer bis zur Gondel nach Rabland, mit der die Gruppe und ihre beiden Lehrer rund 800 Höhenmeter überwanden. In 1950 Meter Höhe kehrten die Gummersbacher in eine Alm ein und stärkten sich mit Nudelsuppe. „Alles andere hätte viel zu schwer im Magen gelegen“, sagt Lia Pollmann. Bei der Weiterfahrt gab es die erste Reifenpanne der Tour, die kein Problem für die Jugendlichen war, hatten sie sich doch kurz vor der Abfahrt noch beim Reifenspezialist Schwalbe die letzten Tipps abgeholt. Im Ziel in Bozen wollte die Gruppe noch essen, mehr gehe wohl nicht nach diesem anstrengenden Tag, sagt die Mountainbikerin.

Die vorletzte Etappe führt am Mittwoch von Bozen nach Trient. „Da werden auch die drei Erkälteten wieder dabei sein“, sagt Lia Pollmann. 66,5 Kilometer lang ist die Strecke mit 550 Höhenmetern.

Tag 4: Entspannung vor der Königsetappe

Im Anschluss an die kurze Route werden die Mountainbikes gesäubert Gummersbach. Mit der dritten Etappe haben die Mountainbikerinnen und Mountainbiker des Gummersbacher Lindengymnasiums am Montag im Rahmen ihrer Alpenüberquerung Prad am Stilfserjoch erreicht. „Es war heute sehr entspannt und sehr schön“, berichtet Lia Pollmann für die zwölfköpfige Gruppe, die die Reise innerhalb ihres Projektkurses Sport vorbereitet hat und von zwei Lehrern begleitet wird. 41,5 Kilometer und 280 Höhenmeter legten die Jugendlichen von Nauders nach Prad am Stilfserjoch zurück.

Mountainbiker vor Alpenpanorama

Die kurze dritte Etappe führte die Mountainbiker am Montag von Nauders nach Prad am Stilfserjoch.

Das Wetter passt perfekt. „Die Sonne scheint, es sind 20 Grad und von Regen keine Spur“, erzählt Lia Pollmann. So war die Gruppe schon am frühen Nachmittag am Ziel, wo die Fahrräder überprüft, gereinigt und die Ketten geölt wurden. Das stand von Beginn an auf dem Plan für diesen Tag, der Halbzeit bei der sechs Etappen umfassenden Tour bedeutet. Vor allem aber müssen die Mountainbikes und ihre Fahrer fit gemacht werden für die Königsetappe von Prad nach Bozen am Dienstag. Da gilt es für die Jugendlichen, 101 Kilometer und 1800 Höhenmeter zur überwinden. Bevor es soweit ist, werde aber noch der Geburtstag eines Mitschülers gefeiert. 

Tag 3: Es wurde anspruchsvoll

Lindengymnasium Mountainbiker über die Alpen Foto: Lindengymnasium

Viel Zeit für die wunderbare Aussicht gab es nicht.

Am Sonntag  startete die Gruppe um 9 Uhr von Imst nach Nauders mit 1310 Höhenmetern bei 64,4 Kilometern. „Das war schon anspruchsvoll“, sagt die Schülerin. Fünf der zwölf Mountainbiker stiegen vor dem letzten Berg in den Kleinbus um, der sie begleitete. „Die Atmosphäre ist gut und es macht Spaß“, beendet Lia Pollmann und freut sich auf die Pizza, die es zum Abschluss gibt.

Tag 2: Start in Garmisch

Lindengymnasium Mountainbiker über die Alpen Foto: Lindengymnasium

Die Mountainbiker des Lindengymnasiums vor dem Aufbruch in die Berge.

Von Garmisch ging es für die zwölf Mountainbiker des Gummersbacher Lindengymnasiums auf ihrer ersten Alpen-Etappe über 62,5 Kilometer und 850 Höhenmeter bis nach Imst. Die Strecke beschreibt Lia Pollmann als relativ entspannt. Es gab einen kleinen Unfall, bei dem sich die Lenker zweier Biker verkeilten, beide Fahrer stürzten, konnten aber weiterfahren.

Tag 1: Mountainbiker starten

Es war soweit: Seit Schuljahrsbeginn hatten sich Schülerinnen und Schüler der Stufe elf des Gummersbacher Lindengymnasiums im Rahmen ihres Projektkurses Sport auf die Überquerung der Alpen mit dem Mountainbike vorbereitet. Am Freitag ging es los, in zwei Kleintransportern mit Anhängern für die Fahrräder. Von Gummersbach führte die Strecke die zwölf Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer bis nach Garmisch Partenkirchen, den Ausgangspunkt der Tour. Übernachtet wurde in einer Jugendherberge, von der es am Samstag über 62,5 Kilometer und 850 Höhenmeter auf der ersten der sechs Etappen bis nach Imst geht.

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