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Lehrstunde in HomologieTimo Schweitzer machte mit seinem Programm Halt in Gummersbach

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In seinem Programm erzählte Timo Schweitzer, alias Malte Anders, wie entspannt es sich mit dem Anderssein leben lässt. 

Gummersbach – Auf die Frage, ob Aufklärung in Sachen Geschlechteridentität und sexuelle Orientierung in Zeiten, in denen junge Menschen jede erdenkliche Information ständig parat haben, überhaupt noch nötig sei, antwortet Theaterpädagoge Timo Schweitzer mit einem Wort: „Bitternötig!“

Darum tourt er an fünf Tagen in der Woche als Aushilfslehrer Malte Anders bundesweit durch weiterführende Schulen und spricht darüber, wie entspannt es sich mit dem Anderssein leben lassen kann. „Den Austausch miteinander brauchen wir gerade sehr. Die Pandemie mit ihrer Isolation hat vielen Fehlinformationen Vorschub geleistet“, hat der Kabarettist beobachtet.

Zur „Schule der Vielfalt“

Dank des Arbeitskreises Vielfalt des Kaufmännischen Berufskollegs kamen nun auch die Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule der Standorte Gummersbach und Waldbröl in den Genuss einer Lehrstunde in „Homologie“. Das „Comedy EduGAYtion Programm“, das munter alle Vorurteile ad absurdum führt, hat bei aller Heiterkeit einen ernsten Hintergrund.

So sagt Timo Schweitzer, er werde auch von seinen jungen Zuhörerinnen und Zuhörern manchmal angefeindet. Manche machten sich größte Sorgen, weil sie denken, ihre sexuelle Orientierung bringe sie geradewegs in die Hölle. Und einige wissen nicht, wie sie Freunden und Familie sagen sollen, dass sie schwul, lesbisch oder bisexuell sind, dass sie sich als non-binär oder transgender definieren.

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Es war die erste Veranstaltung dieser Art am Kaufmännischen Berufskolleg, aber sicher nicht die letzte, wie Religionslehrerin Tabea Krumm, Mitglied des Arbeitskreises Vielfalt betont. Denn das Berufskolleg ist auf dem Weg „Schule der Vielfalt“ zu werden, die Lehrerinnen und Lehrer bilden sich regelmäßig weiter. In Philosophie, Religion und Politik wird die Normalität des Andersseins als Unterrichtsthema aufgegriffen. So sagt Tabea Krumm: „Wir sind auf einem guten Weg, aber auch bei uns gibt es noch Aufklärungsbedarf.“

Und so hörten die jungen Leute gestern bei den beiden Auftritten von Malte Anders konzentriert zu, amüsierten sich und hatten einige Fragen, die der Kabarettist gerne beantwortete.