ISPA WOZ Challenge Segway Polo CupVorfreude auf die WM im Segwaypolo in Köln
Frielingsdorf – Surren statt schnauben. Wenn Martin Lechner den Mallet schwingt und Polo spielt, dann sitzt er nicht auf einem Pferd, sondern saust auf dem Segway über das Spielfeld. Segwaypolo eine Randsportart zu nennen, wäre geschmeichelt, denn weltweit gibt es weniger als 20 Teams, die den Sport zumindest semiprofessionell betreiben. Trendsport trifft es ebenfalls nicht, denn dafür gibt es beim Segwaypolo schon zu viele Traditionen. Vielleicht kann man es so beschreiben, wie Martin Lechner es erklärt: „Es macht einfach irre Spaß“.
Ab Donnerstag findet in Köln die WM im Segwaypolo statt und Martin Lechner spielt mit. Er organisiert auch mit, denn Segwaypolo, das ist noch eine überschaubare Szene und Lechners Team, die Funky-Move Turtles aus Lohmar, sind auch der Gastgeber der ISPA WOZ-Challenge-Cup, wie die WM offiziell heißt. Namesgeber ist Steve „Woz“ Wozniak, Mitbegründer von Apple und begeisterter Segwaypolo-Spieler. Wozniak tritt dieses Jahr in Köln im Trikot der Turtles an.
Den Segway entdeckte Lechner Anfang der Nullerjahre erstmals auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt. Der Maschinenbau-Ingenieur, der bis heute in der Automobilbranche arbeitet, war sofort fasziniert von der Technik. „Der Segway macht jede Körperbewegung mit, es ist ein sehr intuitives fahren“, berichtet Lechner.
Kaum war der Segway in den USA auf dem Markt, setzte sich Lechner ins Flugzeug, flog nach Chicago und stieg auf einen Segway. Vor zehn Jahren zog Martin Lechner dann mit der Familie ins Rheinland. In Frielingsdorf bei Lindlar kennt ihn inzwischen jeder, denn Martin Lechner nutzt den Segway auch im Alltag. Zum Beispiel zum Brötchenholen.
Als sein Segway 2009 dringend in die Werkstatt musste, lernte Lechner Olaf Funke kennen. Der verkauft in Lohmar Segways und hat dort auch das erste europäische Segwaypolo-Team gegründet – die Funky-Move-Turtles. Seit 2011 spielt Lechner mit. Die Turtles haben inzwischen zwei Mannschaften am Start und ihr Einzugsbereich ist das ganze Rheinland.
Das Spiel orientiert sich am klassischen Polo und nimmt Taktikanleihen bei Fußball und Handball. Rempler und Zusammenstöße sind selten, sagt Lechner. Die Spieler müssen schnelle Reflexe haben und immer einen guten Überblick über das Spielfeld haben, denn Segwaypolo ist schnell. Bei den Spielern stehe fast immer der Spaß im Vordergrund. Daher treten er und weitere Spieler der Turtles bei der WM für ein Team aus der Schweiz an, das sonst zu wenige Spieler gehabt hätte. „Das ist bei uns üblich“.
Wer selber einmal Segwaypolo ausprobieren will: Die Funky-Move-Turtles trainieren jeden zweiten Sonntag im Sommer von 11 bis 14 Uhr am Aggerbogen in Lohmar (Navi-Adresse: Hammerwerk, 53797 Lohmar) und freuen sich über Zuschauer und Interessierte.