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KunstvereinWechselnde Identitäten

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„Queen Conga“ heißt dieses  Bild – eine von 30 neueren Arbeiten, die Verena Schneider im Theater zeigt und nach eigener Auskunft  in entspannter Gemütsverfassung gemalt hat.

Gummersbach – Die kräftigen Farben wirken heiter, die dargestellten Menschen und Tierfiguren mit ihren aufgerissenen Augen und entblößten Mäulern um so düsterer und aggressiver. Allemal ist es eine sehr expressive Malerei, die der Oberbergische Kunstverein von Sonntag an in der Gummersbacher Theatergalerie zeigt. Um 11.30 Uhr wird hier eine Ausstellung mit Werken der Kölner Künstlerin Verena Bretschneider eröffnet.

Bretschneider malt nach eigenen Angaben schnell, aber in durchaus entspannter Gemütsverfassung. Und doch will sie nicht verleugnen, dass in Bildern wie „Queen Conga“ auch ein persönlicher innerer Konflikt zum Ausdruck kommt: Es ist noch nicht lange her, da war sie in der Kölner Szene als Mann mit dem Vornamen Georgy bekannt. Inzwischen hat sie eine neue Identität als Frau angenommen, was nicht ohne Wirkung auf ihre Kunst geblieben ist: „Meine Arbeit wird heute eher weniger von der Idee der Transsexualität geprägt als früher“, erläutert Bretschneider, während sie gestern die Hängung ihrer Arbeiten in der Galerie begleitete. „Ohnehin gilt ja für alle Menschen, dass ihre Identität Wandlungen unterworfen ist. Die Identität ist eben kein konstanter Block, auch wenn das manchem so vorkommen mag.“ Die Figuren auf ihren Bildern sind darum Dekonstruktionen, die Gegenständlichkeit geht in Abstraktion über. Das Farbspiel ist der Künstlerin ebenso wichtig wie die Formen. Bretschneider übermalt gern Fotografien oder eigene realitische Bilder, die im Erdergebnis noch hindurchscheinen. „Ich muss das Schöne zerstören“, sagt die Künstlerin und vergleicht ihren Ansatz mit Francis Bacon: „Schön stimmt einfach nicht.“