Düsseldorf/Marienheide – „Spätestens jetzt dürfte allen hier Versammelten klar sein, warum Sie nicht nur im Oberbergischen Kreis bekannt sind wie ein bunter Hund“, flachste NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper. Denn natürlich war Walter Kopperberg so zum Empfang des Landesverdienstordens erschienen, wie man ihn landauf, landab kennt: in seinem Zwergenkostüm mit roter, spitzer Mütze und in grünem Wams.
Seit 18 Jahren ist der Marienheider mit seiner Drehorgel unterwegs und sammelt Spendengelder. Meist spielt er in Fußgängerzonen oder vor Supermärkten, aber auch auf Volksfesten, Weihnachtsmärkten Hochzeiten oder Firmenfeiern kann man ihn erleben. Alles gesammelte Geld gibt er eins zu eins an unterschiedliche Institutionen weiter.
Aufgrund eigener leidvoller Erfahrungen unterstütze Kopperberg insbesondere Einrichtungen, die sich um an Krebs erkrankte Menschen kümmern – bevorzugt solche, die sich um krebskranke Kinder und ihre Familien kümmerten, heißt es in der Ordensbegründung, die der Minister während einer Feierstunde im Museum Kunstpalast in Düsseldorf verlas. Lienenkämper war für Ministerpräsident Armin Laschet eingesprungen, der sich wegen der Unionskrise in Berlin aufhielt. Fast eine halbe Million Euro habe Kopperberg mit seiner Drehorgel inzwischen schon erspielt – der Finanzminister war beeindruckt: „Lieber Herr Kopperberg, ich ziehe meinen Hut vor Ihnen und Ihrem vorbildlichen Engagement.“ Mit dem 1986 eingeführten Landesverdienstorden wurden in der Feierstunde unter anderem auch Kölns früherer Oberbürgermeister Fritz Schramma sowie die früheren Bundesminister Ulla Schmidt, Jochen Borchert und Irmgard Schwaetzer ausgezeichnet.