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Schöner Campen an der BrucherNeuer Anlauf für Wochenendhäuser an Bruchertalsperre

Lesezeit 3 Minuten

Den Campingplatz am südlichen Seeufer will MS Gartenreich ab 2020 betreibe und dort Wochenendhäuser verpachten.

Marienheide – Die ersten Pläne für Wochenendhäuser an der Bruchertalsperre sind zweieinhalb Jahre alt: Was unterhalb des Waldhotels nicht zu verwirklichen war, möchte der Investor MS Gartenreich nun in ähnlicher Form am gegenüberliegenden, südlichen Ufer des Stausees realisieren. Aus dem dortigen Campingplatz mit Wohnmobilen und Wohnwagen unterhalb der Ortschaft Rodt will das Meerbuscher Unternehmen langfristig einen Ort für Wochenendhäuser machen. Die Gemeinde unterstützt das Vorhaben, der Bauausschuss hat jetzt einstimmig einer Änderung des Bebauungsplans für diesen Uferbereich zugestimmt.

Die gesamte Talsperre möchte die Gemeinde in den kommenden Jahren attraktiver gestalten, etwa den Uferweg sanieren. Auch auf den inzwischen wenig ansehnlichen Campingplätzen soll sich etwas tun. Viele dieser Anlagen stammen aus den 1960er und 70er Jahren: Anfangs schlugen dort vor allem Gäste von Rhein und Ruhr ihre Zelte auf, erst später kamen die Camper mit Wohnwagen – von denen einige seit vielen Jahren nicht mehr von ihrem Platz bewegt wurden und mittlerweile ungenutzt sind. Andere Stellplätze sind nur noch selten belegt. Die Hoch-Zeiten des klassischen Campings sind vorbei, die Gemeinde beobachtet den zunehmenden Leerstand auf den Plätzen mit Sorge. Der „rückläufigen Entwicklung“ will sie deswegen mit neuen Konzepten für die in die Jahre gekommenen Plätze entgegentreten.

Als zukünftiger Betreiber des Campingplatzes am südlichen Ufer setzt MS Gartenreich vor allem auf die gefragten Wochenendhäuser mit gehobener Ausstattung, eigenen Sanitäreinrichtungen und eigenem kleinen Garten. Diese moderne Form des Campings soll sukzessive auf dem Platz Einzug halten, zunächst auf den freien Parzellen, um einen behutsamen Strukturwandel einzuleiten. Wenngleich MS Gartenreich erst zum 1. Januar 2020 den südlichen Platz als Betreiber übernehmen will, ist die Planung den Grundstückseigentümern – ortsansässigen Familien und dem Wupperverband – bereits vorgestellt worden. Sie seien mit dem Konzept einverstanden, berichtete der von Gartenreich beauftragte Planer Jörg Speer.

Wenn der Bebauungsplan geändert ist, ist aus dem bisherigen Campingplatz rein rechtlich ein „Camping- und Wochenendplatz“ geworden, für den die Campingplatz- und Wochenendhausverordnung NRW gilt. Somit ist unter anderem geregelt, dass die Wochenendhäuser maximal eine Grundfläche von 50 Quadratmetern und eine Gesamthöhe von nur 3,50 Metern haben dürfen.

Gartenreich plant mit verschiedenen Haustypen

Verschiedene kleine Haustypen seien denkbar, erklärte Speer, etwa mit Pultdach, Flachdach oder Tonnendach. Wer an der Brucher residieren will, wird Pächter und baut das Haus selbst – mit der Auflage, es wieder abzubauen, wenn die Pacht endet.

Im weiteren Prozess der Bauleitplanung muss nun die Gemeinde Details festlegen, etwa ob in verschiedenen Bereichen des Platzes nur dieselben Haustypen stehen sollen oder ob eine bestimmte Bepflanzung vorgeschrieben wird.

MS Gartenreich möchte aber nicht allein auf die Besitzer von Wochenendhäusern setzen: Für sogenannte saisonale Interessenten, die weiterhin in Wohnmobilen, Wohnwagen oder Zelten campen wollen, soll ein Bereich des Platzes zur Verpachtung freigehalten werden.