Von der Morsbacher Firma Montaplast kommen positive Signale.
Nur mit EinschnittenMontaplast in Morsbach ist bis 2028 durchfinanziert

In Morsbach arbeiten bei Montaplast 2100 Menschen.
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Nachdem es bei der Morsbacher Firma Montaplast Ende 2024 kein Weihnachtsgeld gegeben hatte und die Sorge um den Fortbestand des Unternehmens in der Belegschaft groß war, gibt es nun deutlich positivere Signale von Geschäftsführung und Betriebsrat. So heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens, dass der weltweit tätige Automobilzulieferer Montaplast bis Ende 2028 durchfinanziert sei. Die Geschäftsführung habe dazu eine entsprechende Vereinbarung mit den Banken und den Gesellschaftern abgeschlossen. Damit könne das Unternehmen seine Restrukturierung wie geplant aus eigener Kraft umsetzen.
„Die Unterstützung durch die Banken und vor allem die Gesellschafter ist ein großer Vertrauensbeweis in das Potenzial unseres Unternehmens und in das Zukunftskonzept, das wir in den letzten Monaten erarbeitet haben“, wird Montaplast-CEO Tom Graf, der gemeinsam mit CFO Christian Kuhn die erfolgreichen Finanzierungsverhandlungen geführt hat, in der Mitteilung zitiert. „Damit haben wir die nötige finanzielle Planungssicherheit, um Montaplast in den kommenden drei Jahren wieder als wirtschaftlich starkes und wettbewerbsfähiges Unternehmen aufzustellen“, so Kuhn.
Betriebsrat von Montaplast ist erleichtert
„Wir müssen uns als Unternehmen sehr schlagkräftig aufstellen, damit wir in diesem Marktumfeld weiter erfolgreich sind“, wird Graf zitiert. Vor diesem Hintergrund habe die Geschäftsführung mit Unterstützung einer Beratungsgesellschaft ein Restrukturierungskonzept entwickelt, das vorsieht, das Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre wieder langfristig profitabel zu machen und vor allem die Effizienz und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
„Der Betriebsrat ist erstmal sehr erleichtert und erfreut über die positiven Nachrichten, dass der Standort in Morsbach gesichert“, sagen der Betriebsratsvorsitzende Peter Löwen und der stellvertretende Vorsitzende Frank Rosenthal. Erfreut ist man auch darüber, dass Eigentümer, Kunden und Lieferanten an die Montaplast-Produkte, das Knowhow und vor allem an die Belegschaft glaubten. Es sei ein Kraftakt gewesen, innerhalb weniger Monate mit dem neuen Management das verloren gegangene Vertrauen in der Belegschaft wieder aufzubauen, was durch die unsäglichen Vorkommnisse im November durch das alte Management und die Gewerkschaft IGBCE in Mitleidenschaft gezogen worden sei, heißt es weiter.
Der Betriebsrat sagt weiter, dass es durch die Restrukturierung auch zu massiven Einschnitten kommen werde, die man betreuen und so sozialverträglich wie möglich verhandeln wolle. Zahlen wolle das Unternehmen Ende Juli kommunizieren. Rosenthals Dank gilt den Betriebsräten, die im Rahmen der Funktionärsversammlung der IG Metall eine „unglaubliche Solidarität“ mit der Montaplast-Belegschaft gezeigt hätten.
Das Unternehmen
Die Montaplast-Gruppe gehört zu den weltweit führenden Anbietern für Automobil-Kunststoffteile und -module. Mit Produkten wie Kühlerschutzgittern, Rad- und Türabdeckungen, sowie Kunststoffteilen für Karosserie und Antriebsstrang (Elektro- und Verbrennerfahrzeuge) beliefert das Unternehmen namhafte Automobilhersteller in Europa, China und Nordamerika. Die Gruppe beschäftigt weltweit zirka 4900 Mitarbeiter an zehn Standorten, darunter rund 2100 Mitarbeiter an drei Standorten in Deutschland.