Polizisten gesucht14 Anwärter beginnen Praktikum

14 neue Polizeianwärter konnten Einstellungsberater Gert Braun (M.l.) und der Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz, Rainer Gosebruch, (M.r. ) jetzt in Oberberg willkommen heißen.
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Oberberg – 1,68 Meter groß muss er mindestens sein, bei Frauen reichen fünf Zentimeter weniger. Abitur bzw. Fachhochschulreife müssen beide haben und auch den Führerschein (der mit 17 gemachte zählt). Und wenn man dann noch jünger als 37 Jahre ist, kann man Polizist werden.
Auch in diesem Jahr werden landesweit wieder 1400 Bewerberinnen und Bewerber gesucht, die nach einem dreijährigen Fachhochschulstudium und jeder Menge Praktika als Polizeikommissare ihre berufliche Laufbahn als Ordnungshüter antreten. Der gehobene Dienst gilt heutzutage als Standardlaufbahn für alle Polizeianwärter.
Am 1. September beginnt das neue Semester, derzeit werden die Bewerbungen für 2013 entgegengenommen.
Keine Studiengebühr, aber Gehalt
Gert Braun ist Polizist und Einstellungsberater bei der Kreispolizeibehörde in Gummersbach. Was so schön ist am Polizisten-Dasein? „Der Beruf ist sicher, er ist unglaublich abwechslungsreich, man hat ständig mit anderen Menschen zu tun und muss sich immer auf neue Situationen einstellen können“, schwärmt der 61-Jährige auch nach 44 Dienstjahren noch. Und die Gefahr? „Für die gefährlichen Situationen sind wir ausreichend trainiert.“ Der Einstieg in die Polizistenausbildung beginnt wie für alle anderen jungen Leute mit Abitur oder FH-Reife,die zur Hochschule gehen. Im Fall der Polizistenkarriere startet das Studium für oberbergische Kandidaten an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Köln, an der die Polizei einen eigenen Ausbildungszweig belegt, mit 31 Wochen Theorie. Staatsrecht, Strafrecht, Kriminalistik, Ethik und Psychologie füllen den Stundenplan.
Danach geht’s Richtung Praxis: Am polizeieigenen Ausbildungsinstitut in Köln-Brühl folgen zehn Wochen praktisches Training, in denen das Gelernte umgesetzt werden soll. Braun nennt ein simples Beispiel: „An der FH lernen die Studenten, dass sie ein Auto anhalten dürfen, in Brühl lernen sie, wie sie es richtig machen, damit ihre Zeichen für den Bürger eindeutig sind.“
Auffallend viele Frauen unter den Bewerbern
Nach zehn Wochen in Brühl folgt der erste Dienst in einer Polizeibehörde. Erst vor wenigen Tagen haben 14 junge Kandidaten ihr erstes Praktikum begonnen. Acht Wochen lang werden sie in den Polizeistationen Gummersbach, Waldbröl und Wipperfürth erfahrene Beamte begleiten.
Unter den 14 Anwärtern sind mit neun auffallend viele Frauen. Bislang sind die Männer im Polizeidienst noch in der Mehrheit, aber: „Die Frauen sind schwer im Kommen“, sagt Braun.
Auch wenn der Einstellungsberater am liebsten jeden in Oberberg rekrutierten Anwärter nach Ende der Ausbildung auch gerne wieder in Oberberg sähe. Aber nur in Ausnahmefällen entscheidet das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) so.
Zwar haben die neuen Polizisten drei Wünsche in Bezug auf ihre künftige Verwendung frei, aber das Gros der jungen Beamten zieht es in die Großstädte. Dort, das räumt Braun ein, ist der Bedarf an jungen und körperlich leistungsstarken Beamten größer als auf dem Lande. Die Großstadtbeamten werden nach einem Jahr Wach- und Wechseldienst in ihrer neuen Behörde für drei Jahre zur Einsatzhundertschaft abkommandiert. Dann gehören Suchaktionen, Demonstrationen oder andere Großeinsätze zu ihren Aufgaben. Erst danach geht es auf die Wache. Wer zu Kreispolizeibehörden wie der oberbergischen kommt, fängt gleich im Wach- und Wechseldienst an.
Das Polizei-Studium ist studiengebührenfrei. Hier erhalten die Studenten das Geld (was vor allem viele Eltern der Bewerber mit Erleichterung zur Kenntnis nehmen). Mit Beginn des ersten Semesters bekommen Ledige 970 Euro monatlich, jedes Jahr gibt’s rund 75 Euro mehr. Nach Ende der Ausbildung und mit allen bestandenen Prüfungen in der Tasche geht der neue Polizeikommissar mit 1700 Euro netto monatlich nach Hause
Weitere Infos gibt’s bei Gert Braun unter
(0 22 61) 8199-292 oder im Internet.