Jugend in der VerantwortungGesamtschüler aus Reichshof befassten sich mit Klimaneutralität

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Eine Frau steht mit Mikrofon in der Hand vor mehreren Sitzreihen mit Schülern und spricht diese an.

Tamara Wittmann vom Verein Multivision diskutierte mit den Schülern über Ideen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

Die bundesweite Bildungsreihe „Energievision 2050“ machte an zwei Tagen auch an der Reichshofer Gesamtschule Halt.

Insektenburger statt Rindfleischbulette, solarbetriebene Flugzeuge und fliegende Autos – das waren nur drei von mehreren Zukunftsvisionen, die die Schülerinnen und Schüler aus den zehnten Klassen der Gesamtschule Reichshof am Donnerstagvormittag vorschlugen. Die Ideen hatten sie im Rahmen der bundesweiten Bildungsreihe „Energievision 2050“ entwickelt, die an zwei Tagen Halt in der Reichshofer Schule machte.

In sechs Veranstaltungen je nach Altersgruppe   zeigte Tamara Wittmann vom Verein Multivision den insgesamt etwa 1000 jungen Menschen die Herausforderungen des Klimawandels auf. Unterstützt wird das Projekt neben der NRW-Stiftung Umwelt und Entwicklung auch vom Oberbergischen Kreis und der Gemeinde Reichshof.

Ziel der Klimaneutralität stand im Fokus der Energievisionen

Im Fokus stand das Ziel der Bundesregierung in Deutschland bis 2045 klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel gemeinsam zu erreichen, brauche es die junge Generation, das machte neben der Referentin auch Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies klar. „Es geht um eure Zukunft. Wir müssen uns diesem Prozess stellen, um unsere Zukunft lebenswert zu gestalten. Ich setze auch auf euch“, sagte Gennies zu Beginn mit deutlichen Worten an die Schülerinnen und Schüler.

Referentin Tamara Wittmann näherte sich den Themen Energie, Klimaneutralität und Treibhausgasemissionen vor allem durch praktische Beispiele. „Wer von euch hat heute noch keine Energie gebraucht?“, fragte sie in die Runde. Dass sich keine Hand hob, machte deutlich, dass Energie im Alltag längst ein selbstverständliches Gut geworden ist.

Bei der Frage nach der Nutzung der fossilen Energieträger wurde es schon etwas kniffliger. Gehört die aus Plastik bestehende Zahnbürste etwas auch dazu? Da wunderten sich nicht wenige, dass sie ein Ölprodukt morgens schon im Mund hatten. Grund für diese Unwissenheit seien Gewohnheiten, die alle von ihren Eltern oder Großeltern adaptiert hätten, ohne diese zu hinterfragen, meinte Wittmann und betonte: „Wir sind heute hier, um die Gewohnheiten zu ändern und Treibhausgasemissionen zu reduzieren.“

Am Beispiel   des Anhaltewegs im Straßenverkehr, bei dem auch die Reaktion vor dem eigentlichen Bremsvorgang schon eine Rolle spielt, machte Wittmann deutlich, dass auch in Sachen Klimaneutralität schon jetzt regiert werden muss. „Wir können nicht erst auf die Politik warten, sondern müssen schon jetzt selbst aktiv werden, um Emissionen einzusparen.“ Dadurch könne man die politischen Entscheidungsträger dann wiederum beeinflussen, so die Referentin.

Und so überlegten die Schülerinnen und Schüler in vier verschiedenen Gruppen zu den Themen Ernährung, Mobilität, Wohnen und Politik, wie ihre Zukunftsvisionen für das Jahr 2050 mit dem Ziel Klimaneutralität aussehen könnten. Neben den zu Beginn genannten fliegenden Autos und solarbetriebenen Flugzeugen, schlug eine Schülerin vor, die Menschen für minimalistische und gleichzeitig gemütliche Wohnkonzepte zu begeistern – natürlich mit ökologischer Stromerzeugung.

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