Netz seit halbem Jahr gestörtTelekom-Kunde leidet unter schlechter Anbindung

Blick in die Baugrube von Borner: Torsten Schröder hofft, dass die Telekom den Schaden endlich behebt.
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Borner – Die Online-Konferenz läuft, 13 Kolleginnen und Kollegen hängen in der Leitung und an den Bildschirmen, und das zumeist im Home-Office. Doch plötzlich wird dem Chef schwarz vor Augen, für die anderen Teilnehmer der virtuellen Runde ist Torsten Schröder ebenso plötzlich verschwunden.
„Das nervt kolossal, wenn man sich etwa bei einer Sicherheitsunterweisung vier-, fünfmal einwählen muss“, sagt der Elektro-Meister, der bei einem Stromversorger beschäftigt und dort als Teamleiter für die Bereiche rund um die Stadt Siegen zuständig ist.
„Leider ist das seit einem halben Jahr mein Alltag, wenn ich von zu Hause arbeite“, schildert der 46-Jährige. Zu Hause, das ist der Reichshofer Weiler Borner. Dort habe die Deutsche Telekom am 28. Juni dieses Jahres endlich auch für ihn das Breitbandinternet freigeschaltet, blickt Schröder zurück.
Fehlerstelle gefunden
Doch allzu lange sollte die Freude über blitzschnelle Verbindungen, die im Ort größtenteils über Freileitungen geführt werden, nicht währen: Seither streikt das Netz immer wieder. „Anrufe brechen oft nach zwei Minuten ab“, schildert er. „Ein Anwählen ist dann nur möglich, wenn man die erneute Synchronisation des Routers abwartet. Und das dauert...“
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Die Ereignisse nach dem 28. Juni hat Torsten Schröder sorgfältig dokumentiert – einen guten Draht bekommt er zur Telekom allerdings nicht, im Gegenteil. Im November meldet der Elektro-Meister seinen Fall sogar der Bundesnetzagentur, da er sich von der Telekom hingehalten fühlt und die Eingriffe von Techniker bisher immer nur kurzfristige Verbesserungen gebracht hätten. Im August zum Beispiel sei gar nichts geschehen, sagt Schröder. „Seit dem 3. Dezember aber blicken wir auf ein Loch rund um das Multifunktionsgehäuse der Telekom – getan hat sich da aber nichts, die Leitungen sind weiterhin gestört.“
In Bonn bestätigt Unternehmenssprecherin Daniela Zickau, dass „dieser Fall mehr Zeit als üblich in Anspruch genommen hat“. „Die Fehlerstelle wurde aber gefunden.“ Ursache für die Störung sei ein beschädigtes Kabel unter der Erde. Dieses zu lokalisieren, bedeute allerdings einen erheblichen Aufwand. Zickau: „Denn wir können nicht einfach auf Verdacht die Straße aufreißen.“ Oftmals sei ein solches Kabel dann gleich an mehreren Stellen defekt.
Im Januar soll alles okay sein
Jetzt, so die Telekom-Sprecherin weiter, müssten erneut die Tiefbauer ran. Die seien derzeit sehr beansprucht und ausgelastet, da die Starkregenfälle und das Hochwasser im Sommer zu einem hohen Aufkommen an Störungen geführt hätten, nun könne erneut schlechtes Wetter den Arbeiten in die Quere kommen.
Die Baustelle in Borner werde ab sofort aber vorrangig berücksichtigt. Wann die Störung endgültig behoben werde, das sei aber offen, betont Daniela Zwickau: „Aus jenen Gründen sind wir bei der Nennung von Störungsenden vorsichtig.“
Tatsächlich ist die Telekom aktiv geworden – gerade erst sei ein Techniker an der Grube gewesen, berichtet Torsten Schröder. „Und per E-Mail hat mir die Telekom dann doch mitgeteilt, dass am 14. Januar alles in Ordnung gebracht sein soll.“