Straßenbauarbeiten im OberbergischenVerkehr fließt monatelang über die Gelpestraße

Die Gelpestraße stellt sich schon heute als Flickenteppich dar. Ab September soll sie als Umleitung für das Leppetal fungieren.
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Gummersbach/Lindlar – Ein halber Meter zieht weite Kreise: Der Aggerverband muss auf Lindlarer Gebiet einen Kanal erneuern, vergrößert dessen Durchmesser auf 50 Zentimeter. Dafür muss die Straße Oberleppe (L 97) in Lindlar-Karlsthal voll gesperrt werden, und zwar zwischen den Einmündung en Hauptstraße (L 98, die nach Berghausen hochführt) und Thaler Weg.

Straßenbauarbeiten im Oberbergischen
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Das hat Auswirkungen auf die westlichen Gummersbacher Stadtteile, denn als Umleitung wird vor allem die L 306 durchs Gelpetal (Gelpestraße / Wervershoofer Straße) in der Zeit der Sperrung mehr Verkehr aufnehmen müssen. Auch große Lkw werden dort dann wieder fahren, denn die Sperrung der Gelpestraße für Lastwagen mit mehr als zwölf Metern Länge wird temporär aufgehoben.
Bürgerversammlung am Montag
Über Maßnahme und Konsequenzen informierten Stadt Gummersbach, Aggerverband, Landesbetrieb Straßen NRW und der Oberbergische Kreis am Montag bei einer Bürgerversammlung in der Turnhalle Wegescheid. „Die Stadt Gummersbach ist weder Bauherr noch Baulastträger“, erklärte Technischer Beigeordneter Jürgen Hefner, „aber die Auswirkungen werden auf dem Gebiet der Stadt Gummersbach spürbar sein.“
„Stellen Sie Warnschilder auf!“
Uwe Winheller, Ressortleiter Straßen und Verkehr, betonte, dass man eine Lösung mit möglichst wenig Beeinträchtigung gesucht habe. „Wir meinen, die gefundene Lösung ist verträglich.“ Eine Alternative wurde auch von niemandem vorgeschlagen. Dennoch: Die betroffenen Anwohner machen sich natürlich große Sorgen.

(stehend) und weitere Experten standen den interessierten Anwohnern Rede und Antwort.
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Die Gelpestraße sei schon jetzt ein Flickenteppich und in einem katastrophalen Zustand, monierten sie. Befürchtet wird eine massive Zunahme der Straßenmängel, wenn sich die Umleitungslawine durchs Gelpetal schlängelt. „Wie wollen Sie die Verkehrssicherheit hinbekommen? Wie wollen Sie das verantworten?“, fragte ein Anwohner. Mehrere Nachbarn erinnerten daran, dass ein Ausbau der Gelpestraße schon seit den 50er Jahren geplant sei. Tino Keil von Straßen NRW: „Wir bekommen Planungsaufträge von politischen Entscheidungsträgern.“ Jürgen Hefner sagte, die Stadt unterstütze den Appell zum Ausbau der Landesstraße. Hefner und Keil wollen nun sehen, wie sich kurzfristig „ein Stückchen Stabilität“ schaffen lasse.
Straße ist teils nur 4,90 Meter breit
Nachbarn aus dem Thaler Weg waren gekommen und wollten wissen, wie verhindert wird, dass sich in ihrer Straße, die teils nur 4,90 Meter breit sei, zwei Lkw auf der Suche nach einer Abkürzung begegnen, die nie an einander vorbei passen würden. Harald Blumberg vom Straßenverkehrsamt des Kreises versprach eine schnelle Reaktion, wenn man entsprechende Beobachtungen mache. Beobachtet wird sicher auch die Lage auf der L 98 zwischen Berghausen und Oberleppe, für die schon jetzt Einschränkungen gelten.
Warnschilder an strategischer Stelle
Um Veränderungen im Verkehrsfluss nachvollziehen zu können, habe die Stadt Gummersbach gerade im Thaler Weg eine Woche lang den Verkehr gezählt, berichtete Uwe Winheller. Vor Lastwagen, die sich an der Sperrung festfahren, weil es dort keine Wendemöglichkeiten gibt, warnte ein weiterer Gelpetaler. Sein Tipp: „Stellen Sie an strategischen Stellen Warnschilder in allen Sprachen auf!“