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Automobilzulieferer in WaldbrölMegatech hält an Kürzungsplänen fest

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Aus zwei mach eins: Der Automobilzulieferer Megatech will seine Produktionsstätten in Waldbröl reduzieren. ()

Waldbröl – Bald ist es ein Jahr her, dass die Mitarbeiter der Waldbröler Produktionsstätte des Automobilzulieferer Megatech Industries in der Aula des Hollenberg-Gymnasiums erfuhren, dass 170 Kollegen ihren Arbeitsplatz verlieren werden. Zwölf Tage vor Weihnachten war damals Rainer Dieck, Geschäftsführer von Megatech Automotive Europe am Standort in München, Überbringer dieser Nachricht.

Inzwischen hat Dieck selbst seinen Posten geräumt – warum, dazu macht das Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich keine Angaben. Megatech werde aber an den für Waldbröl bereits beschlossenen Maßnahmen festhalten, erklärt Personalchefin Wiebke von Hammerstein auf Anfrage dieser Zeitung. Dass sich das Unternehmen von einer der beiden Produktionshallen an der Waldbröler Adolf-Kolping-Straße trennen und die Produktion von Innenverkleidungen für Autos an einem Ort konzentrieren wird, sei nach wie vor fester Bestandteil des Sanierungsplans, so Personalleiterin von Hammerstein. Den Zeitpunkt dafür könne sie jedoch nicht nennen. Jegliche Pläne für Waldbröl blieben trotz des Weggangs von Geschäftsführer Rainer Dieck bestehen. Diecks Aufgaben habe bereits Dr. Maximilian Gessler, Präsident von Megatech Industries, übernommen. Aussagen, dass damit die Restrukturierung des Standorts im Oberbergischen überdacht werden könnte, wollte die Sprecherin nicht kommentieren.

Weitere Angaben zum Stand des Personalabbaus macht sie nicht. Nur, dass insgesamt rund 170 Stellen abgebaut werden sollen, bestätigt von Hammerstein. Wie weit dieser Personalabbau – angekündigt für die Jahre 2017 und 2018 mit 80, dann 90 Kündigungen – vorangeschritten ist, sagt die Sprecherin nicht. Nach Angaben von Werner Kusel, Geschäftsführer der IG Metall in Gummersbach, haben bisher etwa 50 bis 60 Megatech-Beschäftigte ihren Platz geräumt. „Das war im April.“ Viele der Betroffenen seien, so Kusel, in die Transfergesellschaft Mypegasus gewechselt, die im selben Haus an der Gummersbacher Singerbrinckstraße ansässig ist wie die IG Metall. Zudem habe er gehört, dass die Vermittlung dieser Megatech-Beschäftigten an neue Arbeitgeber bisher sehr erfolgreich laufe. Bestätigen will Mypegasus eine hohe Vermittlungsquote nicht – weder in der Kreisstadt, noch am Hauptsitz im baden-württembergischen Reutlingen: „Dazu sagen wir nichts“, erklärt Prokurist Dušan Vesenjak nach mehrfacher Anfrage.

„Eigentlich müsste Megatech mehr Einsatz zeigen, um neue Aufträge mit großem Volumen nach Waldbröl zu holen“, fordert Gewerkschafter Kusel. Doch solche Bemühungen könne er nicht erkennen.