Die Stadt hat an der Mecklenburger Straße in Eichen ein Kleinspielfeld angelegt, das vielfältig genutzt werden kann. Nun wurde es eingeweiht.
Neuer Platz für die JugendMit einem Basketballkorb hat in Waldbröl alles angefangen

Für viele Sportarten geeignet ist das neue Kleinspielfeld mitten im Waldbröler Stadtteil Eichen. Jetzt wurde die Anlage an der Mecklenburger Straße eingeweiht.
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Bogdan überlegt nur einen Augenblick, prompt hat der 13-Jährige sein Urteil gefällt: „Zehn von zehn“, sagt er. Dann holt er Anlauf und kickt die Kugel zu Kumpel Daniel: „Ich bin fast jeden Tag hier“, verrät der 15-Jährige. Und spielen die beiden Jungs nicht gerade Fußball, so werfen sie Körbe. Denn das neue Kleinspielfeld an der Mecklenburger Straße mitten im Waldbröler Stadtteil Eichen bietet viele Möglichkeiten: Jetzt ist das etwa 1300 Quadratmeter große Gelände eröffnet worden – nach viereinhalb Jahren des Planens und des Wartens.
Das habe ich vor 20 Jahren zum letzten Mal gemacht!
„Hier ist aber nicht nur ein Ort für Spiel, Sport und Bewegung entstanden, sondern auch ein Platz der Begegnung, des Miteinanders und des Austauschs“, freut sich Waldbröls auch Bürgermeisterin Larissa Weber – und übt sich danach ebenfalls im Körbewerfen. „Das habe ich vor 20 Jahren zum letzten Mal gemacht.“
Mit einem Basketballkorb beginnt übrigens auch die Geschichte dieses neuen Spielfelds: So steht ein einsamer Korb zuvor auf einer Fläche an der nahen Thüringer Straße. Weil dieses Grundstück aber einer Wohnungsgesellschaft gehört und verkauft werden soll, dürfen die Bürgergemeinschaft „Wir in Eichen“ und die Waldbröler Christen-Mennoniten-Brüdergemeinde dort keinen zweiten aufstellen. So nimmt der Bauhof der Stadt die Körbe in seine Obhut.
Der Boden an der Mecklenburger Straße gehört indes der Stadt, das Grundstück mit einem ansonsten eher ungünstigen Zuschnitt erweist sich geradezu als perfekt für ein solches Kleinspielfeld. „Der Raum ist jetzt optimal ausgenutzt“, findet auch Maik Simon, Tiefbau-Techniker der Stadt. Eine Tischtennisplatte, drei Anlehnbügel aus Edelstahl zum coolen Abhängen und ringsherum grobe Bruchsteine als Sitzgelegenheiten gehören zur weiteren Ausstattung rund um die 18 mal 31 Meter große Spielfläche mit speziellem, federndem Asphaltbelag.
Initiator des Projekts in Waldbröl ist Helmut Rafalski: Er hat einst den zweiten Basketballkorb besorgt
Initiator des Projekts ist Helmut Rafalski, Vorsitzender der Eichener Bürgergemeinschaft. Er hat den Antrag dafür an den Stadtrat gerichtet und zuvor bereits den zweiten Basketballkorb als Spende der Mennoniten-Brüdergemeinde aufgetrieben. Heute schwärmt der 73-Jährige: „Toll, was hier entstanden ist – das wird ganz sicher ein Erfolg.“ Den Bau der unterm Strich rund 250.000 Euro teuren Anlage hat die Stadtpolitik bereits im Oktober 2020 beschlossen, dafür fließen Fördermittel in Höhe von 117.000 Euro aus dem Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten.
Insgesamt aber erhält die Stadt im November 2022 sogar eine Förderung in Höhe 887.000 Euro aus den Händen von Landesministerin Ina Scharrenbach, denn auch für den Rollsportsport an der Klus in der Ortschaft Niederhof gibt es Geld. Der wird zurzeit gebaut und soll noch vor den kommenden Sommerferien eröffnet werden. Damals ist das Vorhaben in Eichen noch mit 130.000 Euro kalkuliert – die gestiegenen Preise in der Baubranche treiben auch in Waldbröl die Kosten in die Höhe. Die Differenz will die Stadt aus ihrem Haushalt zahlen.
„Es geht darum, Platz zu schaffen, für Kinder und Jugendliche in einem Stadtteil mit vielen Familien“, betont Bürgermeisterin Weber. Zurzeit leben etwa 3350 Menschen in Eichen. Weber: „Die neue Anlage soll nicht nur Spaß machen, sondern auch fördern und fordern.“ Und sie werde zudem feste Haltestelle für ihn und seinen Bus, kündigt zudem Christian Büscher, Streetworker für Waldbröl, Morsbach und Reichshof in Diensten von Outdoor Oberberg an. Auch dort werde er ein offenes Ohr haben für jeden, der Hilde brauche oder einfach nur mal quatschen wolle, schildert der 43-Jährige.