Entlang der Motocross-Strecke des Bielsteiner Waldkurses führt ein anspruchsvoller Mountainbikekurs mit hohem Spaßfaktor
Bielsteiner WaldkursMit dem E-Mountainbike World Cup wurde der Fahrradkurs eingeweiht

Angeführt vom amtierenden Weltmeisterkämpfte sich die Elite beim E-Bike-World-Cup die steilen Passagen des Bielsteiner Waldkurses hinauf.
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Kaum hatte der letzte Teilnehmer des E-Mountainbike-World-Cup-Rennens im Cross Country die 2,4 Kilometer lange Strecke am Sonntag verlassen, da wurde der Mountainbike-Kurs, den der MSC Bielstein geschaffen hat, auch schon für die Allgemeinheit freigegeben.
Die Flatterbänder der Strecke entlang des Bielsteiner Waldkurses wurden entfernt, die kleinen Pfähle blieben als Orientierung stehen und da, wo die Strecke die Straße quert, wird es Sicherheitssperren geben — ansonsten kann seit Montagmorgen jeder den Fahrradkurs nutzen. Wer am Wochenende bei den Profis zuschaute, sah, wie anspruchsvoll eine Runde ist.
Radrennfahrer Julian Borresch möchte die Mountainbike-Strecke im Winter nutzen
Radrennfahrer Julian Borresch, der in der vergangenen Woche bei der Deutschland-Tour von sich reden machte, freut sich schon darauf, den Kurs fürs Wintertraining zu nutzen. Denn dann steigt er vom Rennrad auch mal aufs Mountainbike um. Der Profi wird einer der wenigen sein, die die Steigungen und Hindernisse auch ohne Unterstützung schaffen werden. Ansonsten war es selbst für den amtierenden Weltmeister sowie für die deutsche Meisterin und den deutschen Meister auf ihren E-Bikes ein echter Kraftakt.
Wir haben am Freitagabend noch zwei große Rollen Kunstrasen aus dem Sauerland geholt, um sie da auszulegen, wo die Motocrossstrecke gequert wird.
Wie auch für die Organisatoren um den MSC-Vorsitzenden Jörg Steinhausen und Robin Hannes. Noch am Freitag bereitete der Regen große Schwierigkeiten beim Streckenaufbau.
Eigentlich sollte der Kurs in beide Richtungen befahren werden. Doch der Boden war durch die anhaltende Nässe so aufgeweicht, dass das bei den Downhill-Passagen nicht möglich war. „Wir haben am Freitagabend noch zwei große Rollen Kunstrasen aus dem Sauerland geholt, um sie da auszulegen, wo die Motocrossstrecke gequert wird“, berichtet Robin Hannes.
In Bielstein gab es so viele Zuschauer wie noch nie beim World-Cup
Auch wenn durch Terminüberschneidungen nur 15 Frauen und Männer für die Profirennen am Samstag und Sonntag gemeldet waren, der Zuschauerzuspruch war besonders am Sonntag hoch. Sehr zur Freude der Organisatoren des World-Cups, die die Serie 2019 ins Leben gerufen hatten. So viele Besucher wie bei der Deutschland-Premiere habe es noch nie gegeben, hieß es aus ihre Reihen. Vor allem viele Familien kamen meist auf dem Rad an den Waldkurs.
Die Starterfelder der Amateurrennen waren gut gefüllt. Mit Robin Hannes und Fynn Röter belegten zwei Motocrosser des MSC Bielstein am Sonntag die Plätze zwei und drei. „Die Strecke macht Mega-Spaß“, sagte Hannes nachdem er wieder zu Luft gekommen war.
Zwei Bickenbacher Freerider waren bei den Profis am Start
Nachdem sie am Samstag bei den Amateuren gefahren waren, trauten sich am Sonntag Jan Mickoleit und Patrick Leitinger von den Freeridern des TV Bickenbach per Wildcard ins Profirennen. Es sei mega anstrengend, aber auch mega toll gewesen vor allem die Zuschauer, die im Wald angefeuert und zu Höchstleistungen angetrieben hätten, schwärmten die beiden Mountainbiker von einer „top organisierten Veranstaltung“.
Robert Mennen, Ex-Radprofi und heute Produktmanager beim Reifenhersteller Schwalbe, nutzte ebenfalls die Wildcard, um an den Start zu gehen. Schwalbe präsentierte die Veranstaltung und will den Radkurs in Zukunft auch als Teststrecke für seine Reifen nutzen. „Sie ist sehr anspruchsvoll“, sagte Mennen, der sich freute, dass ein solches Rennen direkt vor der Haustür stattfinde.
Den Auftakt hatten die jüngsten Fahrer gemacht, die auf ihrer Strecke fast ausschließlich ohne Motor unterwegs waren. Tom Scheel (8) gewann bei den Jüngeren und David Hallen (10) bei den Älteren. Beide wohnen in der Nähe und für beide war klar, dass sie nicht zum letzten Mal am Waldkurs unterwegs waren.
Jörg Steinhausen zog ein positives Fazit. Es gebe zwar noch das ein oder andere zu verbessern, es sei aber auch noch ein sportlich junges Produkt.