Dreharbeiten mit der WiehltalbahnOberberger helfen bei Kinofilm mit Starbesetzung

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Weil „Auerhaus“ in den 80ern spielt, brauchte es eine Lok aus dieser Zeit – die hatte der Wiehler Andreas Voll.

Weil „Auerhaus“ in den 80ern spielt, brauchte es eine Lok aus dieser Zeit – die hatte der Wiehler Andreas Voll.

  • Im Dezember ist der Kinofilm „Auerhaus“ auf den deutschen Leinwänden zu sehen.
  • Mit dabei ist auch eine Lok aus Oberberg.
  • In Bielstein fanden die Dreharbeiten dazu statt.

Bielstein – Wenn im Dezember der Kinofilm „Auerhaus“ in den deutschen Kinos anläuft, wird die Wiehltalbahn einen großen Auftritt haben. In der vergangenen Woche hat ein mehr als 50-köpfiges Filmteam Aufnahmen auf dem Gleis in Bielstein gedreht. Die bekannten Schauspieler Max von der Groeben (bekannt aus „Fack ju Göhte“) und Damian Hardung („Club der roten Bänder“), zwei der Protagonisten, sind in einer dramatischen Szene zu sehen, in der eine oberbergische Lok eine zentrale Rolle spielt.

Bielstein ist einer von vielen Orten in Nordrhein-Westfalen und Hessen, in denen die Pantaleon Films GmbH in Kooperation mit Warner Brothers noch bis April den erfolgreichen Jugendroman „Auerhaus“ von Bov Bjerg verfilmt. Im Buch wie im Film geht’s um vier Jugendliche, die in der Provinz der 80er Jahre aufwachsen und eine spannungsgeladene Wohngemeinschaft gründen. Einer der Jungs ist des Lebens überdrüssig – und will sich vor einen Zug werfen.

Filmarbeiten bis in die Abendstunden

Um diese Schlüsselszene in den Kasten zu bringen, hatten die Produzenten bereits im Januar Kontakt zum Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn aufgenommen, berichtet dessen Vorsitzender Gerhard Mansel. Zwei seiner Bekannten hatten die Filmleute auf die Oberberger gebracht, berichtet der Marienheider (67): „Sie arbeiten im Eisenbahnmuseum Köln-Nippes, wo Bahnszenen für ,Babylon Berlin’ gedreht wurden.“ Gemeinsam mit sogenannten Location-Scouts besichtigte Mansel den vorgesehenen Drehort: An der Autobrücke der Dreibholzer Straße über das Gleis begannen vergangene Woche am frühen Montagmorgen die Filmarbeiten, die sich bis in die Abendstunden hinzogen.

Gerhard Mansel ist Vorsitzender des Förderkreises Wiehltalbahn.

Gerhard Mansel ist Vorsitzender des Förderkreises Wiehltalbahn.

Im Zentrum der Szenen stand neben den beiden Stars Max von der Groeben und Damian Hardung eine alte Lok von Andreas Voll. Der Oberberger hatte aus dem Fuhrpark seines Wiehler Unternehmens Aggerbahn die 1971er Diesellokomotive der Baureihe 215 zur Verfügung gestellt. Eisenbahnfans wissen: Ganz ähnliche Loks zogen in den 1980ern und 90ern die „City-Bahn“ zwischen Köln und Gummersbach. Mansel: „Weil der Film in den 80ern spielt, war die Lok optimal geeignet.“ Andreas Voll hatte mit der Lok für die Dreharbeiten fünf Schotterwagen aus Köln abgeholt.

Dramatische Filmszene

Denn ein Güterzug war für die Szenen gefragt: Über mehrere Stunden wurde gedreht, wie einer der Jungen den anderen vor dem Freitod abhält – in letzter Sekunde wird der Junge vor dem heranrasenden Zug gerettet. So dramatisch, wie es später im Film zu sehen sein wird, waren die Dreharbeiten aber nicht, berichtet Mansel: „Die Filmleute haben die Szene aus jeder Menge Perspektiven gedreht: die Lok während der Fahrt, die Jungs auf den Gleisen… aber die Lokomotive ist den Schauspielern nie bedrohlich nahe gekommen.“ In einer weiteren Szene wurden von der Groeben und Hardung beim Gang über das Gleis gefilmt, von einem rollenden Plattformwagen. Mansel war während des gesamten Drehtages für die Sicherheit zuständig. „Es war schon faszinierend, wie lange für eine Filmsequenz von wahrscheinlich nur wenigen Minuten gedreht werden muss.“

Dass die Wiehltalbahner im Abspann des Films genannt werden, erwartet Mansel nicht: „Aber uns wurde in Aussicht gestellt, dass wir Karten für die Premiere bekommen.“

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