Um im Winter erfolgreich zu sein, muss der Eishockey-Nachwuchs der Wiehl Penguins auch im Sommer fleißig trainieren. Wir waren bei einem Training dabei
EishockeyDer Wiehler Nachwuchs trainiert auch im Sommer eifrig

Sommertraining der Wiehl Penguins auf Inlinern
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Eishockeyspieler werden im Sommer gemacht
Fitnesstraining ist nur ein Baustein
Das Fitnesstraining, etwa mit speziellen Übungen für die Fußgelenke auf und rund um eine Stoff-Leiter, die flach auf den Hallenboden gelegt wird, ist allerdings nur ein Baustein im Sommer-Training der Eishockeycracks. Insgesamt gibt es drei Einheiten, die sich stets abwechseln: die Grundlagen, das Training auf Inlinern und das auf richtigem Eis.
Weil Letzteres in Wiehl nur zwischen September und April möglich ist, düsen die jungen Pinguine am Wochenende regelmäßig in die Troisdorfer Eishalle. „Im Rheinland sind die Hallen, die von Kommunen betrieben werden, im Sommer geschlossen. Davon profitiert Troisdorf, weil eben alle zum Training dorthin fahren“, erklärt Alexander Kriebel, Geschäftsführer des TuS Wiehl ESC.
Freitag ist Inliner-Tag
Der Freitag ist dagegen regelmäßig Inliner-Tag in Wiehl. Wobei sich das Fahren auf Schlitt- und auf Rollschuhen zwar ähneln, aber noch lange nicht das Gleiche sind, da müssen die U13-Spieler nicht lange überlegen. Vor allem das Bremsen brauche anfangs einige Umgewöhnung und insgesamt mache die Bewegung auf richtigem Eis auch mehr Spaß, finden Erik und Daniel.
Gleichwohl erhält das Konzept ihrer Trainerin Silke Kruse den Segen vom Profi: „Früher reichte es vielleicht, ein kräftiger Typ auf dem Eis zu sein. In den vergangenen Jahren ist Eishockey aber so schnell geworden, dass unsere Spielerinnen und Spieler Fähigkeiten brauchen, die wir abseits vom Eis trainieren können und sogar müssen“, sagt Noureddine Bettahar.
Apropos Geschwindigkeit: Sogar für die Nachwuchs-Torhüter gibt es ein spezielles Trainingsprogramm für den Sommer, das bei der Wiehler U13 Leonie Kruse, selbst Goalie der ersten Mannschaft, übernimmt. „Dabei liegt unser Schwerpunkt auf dem Training der Reflexe, einer Menge Gymnastik und dem Training für den Rücken“, erklärt die 25-Jährige. Wichtig seien für die Nachwuchs-Goalies vor allem lockere Handgelenke – damit die Pinguine nicht nur optimal darauf vorbereitet sind, im Winter vorne viele Tore zu schießen, sondern genauso, auch hinten das eigene Tor sauber zu halten.
Die Ansprechpartner vor Ort kennenlernen, ein Netzwerk aufbauen und zusammen überlegen, wie man Kinder und Jugendliche für das Eishockey begeistern kann – das waren die wichtigsten Ziele, die sich EHV-Landestrainer Noureddine Bettahar bei seinem ersten Besuch in Wiehl gesetzt hatte. Dort beobachtete er das Training der U11 und der U13 der Penguins und traf sich mit Silke Kruse, Vorsitzende und Trainerin des TuS Wiehl ESC, U17-Coach Marcus Meurer und Vereinsgeschäftsführer Alexander Kriebel zum Austausch.
„Kleine Vereine wie Wiehl sind unglaublich wichtig für den deutschen Eishockeysport“, stellte Bettahar klar. „Denn je breiter sie aufgestellt sind, desto mehr gute Nachwuchsspieler kommen in der Spitze an.“ Einig war man sich allerdings auch, dass das Eishockey den Ruf hat, ein teurer Sport zu sein – eben, weil man allerlei Ausrüstung braucht.
Der TuS Wiehl ESC will deshalb reagieren und in Kürze Leihausrüstungen, vor allem für Goalies, anschaffen, um Kindern und Jugendlichen Schnuppertrainings zu ermöglichen. Spätestens ab dem 20. September wird Noureddine Bettahar wieder in Wiehl sein – dann ist er Ausbilder beim ersten Wiehler Lehrgang für Eishockey-Nachwuchs-Trainer. www.wiehl-penguins.de