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WindhagenMöbelfirma Schmalenbach Design geht neues Großprojekt an

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Windhagen – Kai (38) und Karsten (35) Schmalenbach sind stolz darauf, dass sie nahezu die komplette Mannschaft von knapp 30 Mitarbeitern halten konnten. Der Jahresumsatz hat schon wieder 2,5 Millionen Euro erreicht. Die Brüder sind nicht mehr Eigentümer der Schmalenbach Design GmbH, führen aber weiterhin die Geschäfte. Karsten ist der Chef, Kai kümmert sich um Marketing und Strategie. Sie glauben an ihr Geschäftsmodell, ungeachtet des Betriebsunfalls von 2012, als ein Kölner Kunde einen Großauftrag nicht bezahlte und die Kreditgeber den Hahn zudrehten.

Tatsächlich realisieren die Schmalenbachs derzeit ein Projekt von ähnlichem Umfang – „allerdings gehen wir diesmal nicht in Vorleistung“, sagt Kai Schmalenbach. Der 800 000-Euro-Auftrag stellt also kein neues existenzgefährdendes Risiko dar, aber vielleicht ein „Sprungbrett“, wie Schmalenbach hofft. In Vevey am Genfer See, wo Charles Chaplin seine letzten Lebensjahre verbrachte, baut ein Investor zu Ehren der Filmlegende das Fünf-Sterne-Hotel „Modern Times“, dessen 138 Zimmer mit Schmalenbach-Möbeln ausgestattet werden sollen. Diese werden komplett im Industriegebiet von Gummersbach-Windhagen produziert.

Das Einrichtungshaus an der Hückeswagener Straße, die Keimzelle der Firma, fiel 2012 als erstes der Insolvenz zum Opfer. Als „Verkäufer mit Herzblut“ trauert Kai Schmalenbach dem Geschäft noch immer nach. Die Doppelbelastung von Verkauf und Produktion sei aber auch ein Grund für das Scheitern des Unternehmens gewesen, hat er heute erkannt. „Der Zahlungsausfall hat die Krankheit des Patienten dann akut gemacht“, ist seine Diagnose. Das Einrichtungshaus selbst hätte es auf Dauer auf dem regionalen Markt ohnehin schwer gehabt, ist Schmalenbach überzeugt. Das sehe man auch an anderen Häusern in der Nachbarschaft.

„Unser Nischenprodukt ist seinen Preis wert“

Was 2004 im Keller des Möbelgeschäfts als Fertigung von Schiebetüren und Raumteilern begann, soll nun weltweit ausgebaut werden. Bis nach London und Trinidad jettet Geschäftsführer Karsten Schmalenbach, um mit seiner wohlhabenden Kundschaft über ihre Einrichtung zu sprechen. Schmalenbach Design bietet ein Grundsortiment von Kastenmöbeln an. Die Kleiderschrankelemente werden jeweils individuell an die räumlichen Gegebenheiten und persönlichen Wünsche der Kunden angepasst: „Wir bieten Klasse statt Masse“, sagt Karsten Schmalenbach. „Unser Nischenprodukt ist nicht billig, aber seinen Preis wert.“

Ihre Erfahrungen als Verkäufer sind ihnen auch als reine Produzenten hilfreich, glauben die Schmalenbach-Brüder. Für ihre deutsche Wertarbeit sehen sie international einen Markt mit großem Potenzial. Der weltweite Zuzug in die großen Städte führe zu einer steigenden Nachfrage nach Lösungen für den Stauraum in der Wohnung.

Vor einigen Wochen hatten die Schmalenbachs 23 amerikanische Händler zu Besuch in Windhagen, berichtet Kai Schmalenbach: „Die waren alle jünger als 40 Jahre.“