Probleme bei National Express„Fast jeder vierte Zug ist aktuell nicht einsatzfähig“
Leverkusen – Nutzer der Firmen-App „NX-Scout“ des Verkehrsunternehmens National Express sind es gewohnt, mit reichlich Informationen eingedeckt zu werden. Meist betreffen sie den Ausfall von Zugverbindungen oder deren Verspätung. Das „NX-Scout“ in dieser Woche vorübergehend eingestellt worden ist, hat allerdings mit der EU-Datenschutzgrundverordnung zu tun – ein weiteres Problem, auf das das britische Verkehrsunternehmen mit Sitz in Köln nicht vorbereitet gewesen ist. Aber mehr noch als an rechtlichen Dingen scheint es an der Hardware zu hapern.
Sitzplätze weggefallen
„Fast jeder vierte Zug von National Express ist aktuell nicht einsatzfähig“, vermeldet FDP-Ratsherr Friedrich Busch, der bei dem Unternehmen, das die RB 48 (Bonn–Köln–Wuppertal) und den RE 7 (Münster–Köln–Krefeld) bedient, nachforschte. Das bestätigte: Seit dem Wochenende sind acht der 35 Züge vom Typ Talent 2 nicht betriebsbereit. In der Folge waren am Dienstag beim RE 7 1020 Sitzplätze weniger vorhanden, bei der RB 48 fielen 2065 Plätze weg.
„Auch wenn National Express die bevorstehenden Kapazitätsabweichungen auf der betreffenden Internetseite veröffentlicht, so sind diese dramatischen Kapazitätsabweichungen für die Fahrgäste nicht hinnehmbar“, rügt Busch den Missstand. Als Ursache für den Ausfall der Züge nennt National Express Antriebsprobleme, Probleme an den Drehgestellen, Ausfall der Klimaanlage im Fahrzeugführerstand oder in den Zügen insgesamt. Diese Probleme dürften aber nicht auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen werden, so Busch, der daher bei Minderleistungen fordert: Fahrgäste erhalten ihr Geld zurück.