AusflugGroße Dhünn-Talsperre bekommt ein Café und ein Infozentrum

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Dhünntalsperre Wagner

Große Dhünn-Talsperre (Archivbild)

Rhein-Berg – Wer sich der Großen Dhünn-Talsperre nähert, der soll wissen, warum nicht nur das riesige Trinkwasserreservoir, sondern auch die Natur ringsum schützenswert ist. Und auch, warum man dort nicht überall hin darf. Seit Anfang des Jahres laufen die Planungen, kurz vor Weihnachten kam die Baugenehmigung: Im kommenden Jahr soll am Betriebshof des Wupperverbands direkt am Staudamm der Großen Dhünn-Talsperre ein Infozentrum für Besucher entstehen – mit kleinem Café oder Kiosk, Seminarraum und einer interaktiven Dauerausstellung, in der Wasser- und Naturschutz anschaulich lebendig werden.

Geschäftsführerin Birgit Bär öffnet die Türen des aqualon: Dort soll ein Besucherzentrum entstehen. 

Geschäftsführerin Birgit Bär öffnet die Türen des aqualon: Dort soll ein Besucherzentrum entstehen. 

Kein großer Neubau, sondern ein kreativer Umbau der früheren Schlosserei des Wupperverbands soll Platz für die neue Einrichtung des Vereins „Bergische Wasserkompetenz-Region :aqualon“ bieten. „Funktional, aber attraktiv“, beschreibt es die neue Geschäftsführerin des Vereins, die frühere Pressesprecherin des Rheinisch-Bergischen Kreises, Birgit Bär.

Umbau soll Ressourcen schonen

Der Umbau im Bestand soll Ressourcen schonen und – nachdem das vormalige NRW-Umweltministerium zugesagte Fördermittel zurückgenommen hatte – nun auch ohne Fördermittel von dem Verein zu stemmen sein, der im Jahr 2017 neu durchgestartet ist. Statt der mehr als drei Millionen Euro, die aqualon eigentlich vom Land erhalten sollte, ist das jetzt eingestielte Bauprojekt mit dem vormaligen Eigenanteil von 450.000 Euro zu realisieren.

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„Die tragenden Wände bleiben, die Installation weitgehend auch“, erläutert Birgit Bär und öffnet die Tür in die frühere Werkstatt. Die soll einen neuen Zugang zum Weg erhalten, über die Besucher vom Wanderparkplatz in Wermelskirchen-Lindscheid aus herunter zum Staudamm der Talsperren kommen. „Wir wollen ein Infoportal für die Große Dhünn-Talsperre, das Dhünn- und das Eifgenbachtal werden“, erläutert die Geschäftsführerin das Konzept. 145.000 Euro kostet – zusätzlich zu den Baukosten – die Einrichtung der Dauerausstellung „Wasser verbindet“, für die sich der aqualon-Verein um Mittel des Leader-Förderprogramms beworben hat.

So soll das Informationszentrum aussehen.

So soll das Informationszentrum aussehen.

Die Ausstellung soll barrierefrei und selbsterklärend sein, so dass sie auch ohne Führung besichtigt werden kann. „Hier entsteht außerdem noch ein Multifunktionsraum – unter anderem für Schulklassen oder Kurse“, sagt Birgit Bär und deutet auf den derzeitigen Rohbau. Ein Clou dürfte auch die vorgesehene Kleingastronomie werden: „Ein Café oder Kiosk, das als Inklusionsprojekt betrieben werden und vor allem am Wochenende geöffnet haben soll“, sagt die Geschäftsführerin, die für sich selbst in der hintersten Ecke des Gebäudes ein kleines Büro vorgesehen hat. Für aqualon bedeutet der Bau des Infozentrums im kommenden Jahr „einen großen Schritt nach vorne“, wie Birgit Bär betont: „Wir werden sichtbar, besuchbar, haben eine Adresse, an der man sich über wichtige wasserwirtschaftliche Themen informieren kann.“

Weitere Einrichtungen sollen folgen

Das Informationszentrum am Staudamm der Großen Dhünn-Talsperre soll nicht die einzige Einrichtung des Vereins bleiben. „Wir haben ein dezentrales Konzept und fangen hier mit einem ersten Satelliten an, weitere sollen nach Möglichkeit folgen“, sagt Birgit Bär. „Ideen haben wir einige: von der historischen Wassernutzung in Altenberg bis zur Siedlungswasserwirtschaft. Aber erstmal legen wir hier los.“

So sieht das aqualon-Gebäude heute aus. 

So sieht das aqualon-Gebäude heute aus. 

Parallel zur Infostation am Talsperren-Staudamm bereiten die Verantwortlichen schon einen weiteren Antrag für Fördermittel aus dem Leader-Programm für ein Wasserexperimentierfeld direkt neben der Station vor. „Auch Kinder im Vorschulalter sollen dort schon mit Wasser experimentieren können“, sagt Bär. Sie freut sich besonders über die große Unterstützung der aqualon-Projekte durch den Wupperverband, den Rheinisch-Bergischen Kreis und die Mitglieder des Vereins. Auch einen Namen hat das Gesamtprojekt am Staudamm bereits: „Forum :aqualon. Satellit Lindscheid“, verrät die Geschäftsführerin. Das klingt nach einer Fortsetzung.

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