90 Oldtimer kamen auf Einladung der Renngemeinschaft Bergisch Gladbach zur großen Frühjahrs-Ausfahrt in die Strunde-Stadt. Sie zogen viele Blicke auf sich.
Schaulaufen in Bergisch Gladbach90 Oldtimer sorgen für Aufsehen

Ein Studebaker aus dem Jahr 1936 war der absolute Hingucker des Tages bei der Oldtimer-Ausfahrt in Bergisch Gladbach.
Copyright: Claus Boelen-Theile
Am Sonntag klickten die Fotohandys, und auch manche Kamera lief: Rund 90 besondere Schätze der Landstraße waren der Einladung der Renngemeinschaft Bergisch Gladbach zur großen Frühjahrs-Ausfahrt gefolgt. Frühmorgens waren die Youngtimer, ergänzt um ein paar klassische Automobilveteranen, auf die Strecke gegangen, vom Konrad-Adenauer-Platz aus. Eine gemächliche Ausfahrt war angesagt, und unterwegs hatten die Piloten plus Beifahrer einige Rätsel zu lösen. Wer da an eine Schnitzeljagd denkt, liegt nicht ganz so falsch. Unter anderem musste ein Kilometer Strecke exakt in einer Minute, 20 Sekunden, absolviert werden. Zeitgefühl war also angesagt.

Schnittige Limousinen schmückten den Platz am Gladbacher Rathaus. Die Oldtimer waren beliebte Fotomotive.
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Mittags rasteten die Teilnehmer (und auch ihre Autos) nahe Overath, ehe es wieder in geruhsamer Spazierfahrt in Richtung Gladbacher Stadtmitte ging. Ab 14 Uhr begrüßten die Veranstalter die ersten Rückkehrer. Mit 90 Startplätzen, vergeben an Teilnehmer aus ganz NRW und auch darüber hinaus, hatte die Renngemeinschaft die Kapazitäten ausgereizt. Ein Start-und-Ziel-Banner war auf dem Platz aufgezogen, und bei der Rückkehr gab es Interviews mit allen Piloten. Ein Studebaker aus dem Jahr 1936 war der absolute Hingucker des Tages.
Stolz präsentierte der Fahrer sein Automobil, der Chrom blitzte im Sonnenschein. In einem verwahrlosten Zustand habe er das Modell irgendwo in den USA entdeckt und es nach Deutschland überführt. Nichts mehr sei am Studebaker fahrtüchtig gewesen. Über drei Jahre habe er den Oldtimer restauriert. Die Vorfahren der legendären Autobauer kamen ja einst im 18. Jahrhundert aus dem bergischen Solingen in die USA, die Fahrt durchs Bergische war also fast so etwas wie eine Nostalgierunde zu den Vorfahren der Studebaker.

Ein klassischer VW Käfer mit aufgeschnallten Ski sprach die Nostalgie der Schaulustigen in Bergisch Gladbach an.
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Daneben brachten sich die 70er- und 80er-Jahre in Erinnerung: Zahlreiche BMW-Varianten fuhren bei der Schleife mit, allesamt mit dem historischen H-Kennzeichen ausgestattet. Dieses H erhalten im Normalfall Automobile, die 30 Jahre und älter sind. Auf dem Konrad-Adenauer-Platz wurde es nach und nach richtig voll, Mercedes stand an VW und Ferrari, eine Mischung, die sonst nicht zu sehen ist. Die kleinen Käfer waren besondere Lieblinge der Zuschauer, und ein Modell hatte sogar Skier im Heck aufgeschnallt.
Nach dem ereignisreichen Ausfahrtag war es für die Teilnehmer abends noch nicht vorbei. Im Spiegelsaal des Bergischen Löwen hatte die Renngemeinschaft zur stilvollen Siegerfeier geladen, und nebenbei fanden die Benzin-Gespräche viele Fortsetzungen.