Klaus Dewes aus Bergisch Gladbach hat in seinem Buch „Als Ostern auf Weihnachten fiel“ kleine Geschichten gesammelt.
„Als Ostern auf Weihnachten fiel“Bergisch Gladbacher veröffentlicht neues Buch

Ein Meister der Alltagsbeobachtung und der spitzen Feder ist Klaus Dewes alias Klaus von Wiese, wie er auch in seinem jüngsten Werk zeigt: „Als Ostern auf Weihnachten fiel“.
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Ein Trompeter, der versehentlich auf dem Gladbacher Rathausturm eingesperrt wurde und sich in die Freiheit trötete, eine Postkarte an „Mr. Kirmes“, die ganz ohne Adresse in Gladbach ankam, oder ein Nackedei, der in Odenthal-Scheuren für Wirbel sorgte – es sind die kleinen humorvollen Geschichten, die einen unwillkürlich schmunzeln lassen.
Der studierte Ingenieur, Journalist, Autor, Lehrer, spätere Pressesprecher und langjährige Literatur-Dozent an der Uni, Klaus Dewes, hat sie ein Leben lang gesammelt und jetzt unter seinem Autorennamen Klaus von Wiese in einem lesenswerten Buch im Overather Verlag Bücken & Sulzer veröffentlicht.
Bergisch Gladbacher lebt in Ründeroth
Mit faszinierender Beobachtungsgabe und einem feinen Humor begabt, war Dewes stets im Leben unterwegs, das für ihn nie nur Alltag, sondern immer auch eine Fundgrube für humorvolle Dönekens war, die nicht nur ihn erfreuten, sondern mit denen er auch anderen Freude bereitete. 17 Jahre lang schrieb der gebürtige Bergische Gladbacher, der lange in Overath lebte und heute in Ründeroth zu Hause ist, regelmäßig eine glossierende Lokalspitze in der Bergischen Landeszeitung.
Dort spießte er die kleinen Missgeschicke und Kuriositäten des Alltags unter dem Pseudonym „Willibald“ auf – und blieb dabei anonym. „Selbst meine Mutter hat sieben Jahre lang nicht gewusst, wer der „Willibald “ damals war“, erinnert sich Dewes.
Für seine glossierende Tätigkeit war das Pseudonym überaus hilfreich, lebte sie doch davon, dass er unerkannt lauschen und spinxen konnte, was seinen Zeitgenossen so widerfuhr.
Ich habe einfach immer Spaß gehabt, Geschichten zu erzählen.
In einer Frittenbude in Heidkamp sei er so sogar Ohrenzeuge davon geworden, dass sich Kreistagspolitiker nach einer Sitzung gegenseitig davor warnten, „hier nur ja nicht zu viel aus der Sitzung zu erzählen“. Schließlich, so die Sorge der Politiker, wisse man nie, ob der Willibald irgendwo zuhöre. Natürlich hat Willibald auch dieses Döneken nicht unerwähnt gelassen und so einmal mehr für Wirbel bei der Suche nach dem unerkannten Autor gesorgt.
„Ich habe einfach immer Spaß gehabt, Geschichten zu erzählen“, sagt Klaus Dewes. Stets hatte er einen Stift und Papier dabei, um neue Beobachtungen zu notieren. „Die landeten alle in einem großen Schuhkarton“, sagt er. Ein Reihe Notizen wurden ausformuliert und veröffentlicht. Aber längst nicht alle. „Da lagerten sie, 55 Jahre Dönekens in einem Schuhkarton. Stöbern darin hat Spaß gemacht“, sagt Dewes grinsend. „Jetzt zwischen zwei Buchdeckeln hoffe ich, dass auch andere Spaß daran haben.“
Auch was es mit dem Titel „Als Ostern auf Weihnachten fiel“ auf sich hat, erfahren Leserinnen und Leser natürlich in dem Buch von Klaus Dewes – und können sich bereits freuen: Klaus von Wiese, wie sich der Autor seit den Zeiten als WDR-Redakteur bei schriftstellerischen Arbeiten nennt, hat noch so viele Dönekens „im Karton“, dass er schon am nächsten Band arbeitet. „Soll im Frühjahr rauskommen“, verrät er, „und heißt dann natürlich „Als Weihnachten auf Ostern fiel“.“ Man darf gespannt sein – und voll schmunzelnder Vorfreude.
Klaus von Wiese: Als Ostern auf Weihnachten fiel. 55 Dönekens vom Leben im Bergischen Land, 80 Seiten, mit Illustrationen von Vladi Krafft, Hardcover, erschienen im Overather Verlag Bücken & Sulzer, ISBN 978-3-947438-45-7, Overath 2022, 14,80 Euro.