Jugend debattiertGladbacher Schüler diskutieren über Werbung für ungesundes Essen

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Das Foto zeigt das Schulfinale von "Jugend debattiert".

Viele Schüler verfolgten im Filmsaal der Gesamtschule das Schulfinale von „Jugend debattiert“.

In der Integrierten Gesamtschule Paffrath fand das Schulfinale von „Jugend debattiert“ statt.

 Werbung im Kinderfernsehen für ungesundes Essen ist an der Tagesordnung. Süßes wird ungehemmt und ungefiltert beworben. Die Kleinen kommen schon frühmorgens in diesen „Genuss“, wenn sie Kika oder den Disney-Kanal schauen. Soll man Reklame für die Dick- und Krankheitsmacher im Kinderfernsehen verbieten?

Im Schulfinale von „Jugend debattiert“ in der Integrierten Gesamtschule in Paffrath gingen in der Vierer-Runde die Argumente hin und her. Je zwei Schüler aus der Sekundarstufe I sprachen sich für ein Verbot aus, zwei dagegen, und im Filmsaal der Schule verfolgten rund 200 Mitschüler die Runde.

Es war ein bisschen wie in den zahlreichen Gesprächsrunden im Fernsehen, mit einem Unterschied: Die Schüler ließen einander ausreden. Die Verbotsgegner fuhren direkt schweres Geschütz auf und setzten den Hebel bei der Meinungsfreiheit an.

Gesundheitliche Folgen 

Eine Beschränkung oder gar ein Stopp dieser Werbung sei nicht mit dem Grundgesetz vereinbar, meinten sie. Eine kleine Menge an Süßigkeiten schade nicht. Einmal im Monat könne auch ein fettiger Burger auf den Tisch kommen. Und die Kinder könnten selbst entscheiden, ob sie ungesundes Zeug essen wollten.

Die Gegenseite berichtete über die gravierenden gesundheitlichen Folgen, die der Nachwuchs über die Jugend bis ins Erwachsenensein mitschleppe, die Kinder könnten die Werbung nicht einordnen. Jury überwacht Sprechzeiten Aber wer hatte seine Argumente am Überzeugendsten vorgetragen: Darüber wachte eine Jury. Sie stoppte die Sprechzeiten: Zwölf Minuten Diskussion, je eine Minute Vorstellung, je zwei Minuten Fazit je Diskutant.

Wichtige Argumente

Es ging um die Argumente: Sie gelten in Debatten als die wichtigste Form der Überzeugung. Das wusste schon in Vorzeiten der griechische Philosoph Aristoteles, der dazu eine Kunstlehre, die Rhetorik, schuf. Argumente vortragen und verteidigen: Diese beiden Dinge sollten die Teilnehmer in ihrer Diskussionsrunde beherzigen. Gerade das Vortragen von Meinungen, die man selber nicht vertrete, sei das Entscheidende bei „Jugend debattiert“, sagte Burkhard Müsken.

Nach kurzer Pause nahmen die jugendlichen Zuschauer erneut im Filmsaal Platz. Diesmal mit Schülern aus der Oberstufe. Sie hatten sich das Thema „Nachtfahrverbot für Fahranfänger“ ausgesucht. Etwa eine Woche Vorbereitungszeit werde den Schülern gegeben, erklärte der Pädagoge, die insgesamt acht Teilnehmer der beiden Runden hatten sich zuvor in Klassen und Jahrgangsstufen für das Schulfinale qualifiziert.

Vier der acht Schüler werden in ein paar Wochen am Regionalentscheid von „Jugend debattiert“ in Leverkusen teilnehmen: Malea und Nora aus der Sekundarstufe I, Cilian Petschelt und Luca Meyer aus der Sekundarstufe II.

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