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KommentarWoran die Schlange am Rösrather Freibad erinnert

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Bis zu zwei Stunden mussten die Besucher am Freibad Hoffnungsthal auf Einlass warten.

Bergisch Gladbach/Rösrath – Dass am Samstag die Menschen zeitweise über zwei Stunden in der Schlange vor dem Rösrather Freibad angestanden haben, hätte vermieden werden können. Das Wetter war vorhergesagt, der Ansturm absolut erwartbar. Da wurden also vor Ort Fehler gemacht.

Das wird in Hoffnungsthal sicher so nicht noch einmal passieren. Was aber bleiben wird, ist die Personalknappheit bei gleichzeitigem Kostendruck. Es ist gar nicht so lange her, da gab es in Bergisch Gladbach noch in Herrenstrunden ein Freibad und in Bensberg sogar ein Wellenbad. Finanziell waren diese Angebote für die Stadt nicht mehr zu stemmen.

Es gibt immer weniger Freibäder

Das teure Nass war und ist nicht nur in Gladbach auf dem Rückzug. Es gibt in Deutschland rund 3600 Freibäder – und es werden immer weniger. All diese Bäder sind freiwillige Freizeitangebote der Kommunen. Jährlich legen Bäder ihre Wirtschaftsberichte vor. Die kommenden Berichte dürften extrem spannend werden.

Denn Bäder werden beheizt (teures Gas), es gibt immer neue Sicherheitsstandards (deutsche Gründlichkeit) und auch die Personalkosten (Inflation) werden steigen. Das Bekenntnis zum Freibad wird also teurer werden. Zurück zur Schlange in Hoffnungsthal. Diese Schlange gibt bei näherem Hinsehen weniger Anlass über das schlechte Management zu schimpfen, als über die Zukunft von Freibädern nachzudenken.

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Ich erinnere mich gerne an die Pommes auf der Liegewiese, das Treffen mit den Freunden in den Ferien den ganzen Tag. Den erste Köpper vom Drei-Meter-Brett – und auch an den Bauchklatscher. Der Eintritt war praktisch frei. Diese Selbstverständlichkeit der Existenz von Freibädern ist vorbei.