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KommentarAus für Wohnmobilstellplatz ist ein Verlust  – auch für Bergisch Gladbacher

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Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann entleert die Chemietoilette seines Wohnmobils an der Entsorgungsstation des Wohnmobilstellplatzes am Kombibad Paffrath in Bergisch Gladbach.

Mit einer Schließung des Wohnmobilstellplatzes am Kombibad Paffrath, würden vielleicht finanzielle Löcher gestopft, aber neue Probleme geschaffen.

Die Schließung des Wohnmobilstellplatzes bedeutet keineswegs, dass damit die Probleme vom Tisch wären, findet unser Autor.

Wenn der Wohnmobilstellplatz am Paffrather Kombibad wie vorgesehen im Herbst schließt, dann wird das nicht nur auswärtige Besucher treffen, die Bergisch Gladbach mit dem Wohnmobil besuchen. Auch einheimische Wohnmobilisten haben die Ver- und Entsorgungseinrichtungen des Platzes genutzt, wie noch zu gut aus den Protesten nach der ersten Schließung in Erinnerung ist.

Guido  Wagner

Guido Wagner

Leiter der Redaktion Rhein-Berg von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Bergischer Landeszeitung/Kölnischer Rundschau“. Bereits während des Studiums hat er als freier Journalist gearbeitet und nach dem Exame...

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Zudem bedeutet die Schließung des Platzes keineswegs, dass damit die Probleme vom Tisch wären. Denn wenn die Stadt keinen ausgewiesenen Stellplatz hat — und auch einen privaten touristischen Campingplatz gibt es auf dem Gebiet der Kreisstadt nicht —, dann können Wohnmobilisten letztlich nahezu überall stehen und „zur Wiederherstellung ihrer Fahrtüchtigkeit“ eine Nacht verbringen. Auch am oder rund um den bisherigen Platz. Und ganz Gladbach wird man wohl kaum mit Findlingen und Co verbarrikadieren können ... und wollen.

Erhaltung des Platzes am Kombibad wirkte zuletzt eher hilflos

Verglichen mit touristisch erfahreneren Regionen wirkten die   Gladbacher Versuche, das freiheitsliebende Völkchen der Wohnmobilisten auf Voranmeldung,   Check-In-Zeiten und Absperrungen zu vergattern, ohnehin zuletzt eher hilflos. Andere, stärker unter sozialer Kontrolle stehende Plätze wie am Bensberger Rathaus sind gar nicht erst ausprobiert worden.

Mit weniger Reglements, rigideren Kontrollen und empfindlicheren Sanktionen bei Verstößen bekommen andere Städte in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen oder Brandenburg das Thema jedenfalls effektiver in den Griff — ohne Einrichtungen dichtzumachen. Bergisch Gladbach hat's noch mal versucht. Aber das allein reicht manchmal eben nicht. Auch Kreativität, Expertise von Szenekennern und auch ein bisschen längerer Atem sind manchmal nötig.