BrunnenfestTraditionellen Frühjahrsauftakt mit Burscheider Brunnenfest

Das Brunnenfest des Obst- und Gartenbauvereins Burscheid ist beliebt – vor allem die Erbsensuppe schmeckt.
Copyright: Britta Berg
Burscheid – „Wasser marsch“ hieß es am Donnerstag wieder beim obligatorischen Brunnenfest, zu dem der Obst- und Gartenbauverein Burscheid auf den Platz neben der Sparkassenfiliale einlud. Zu seinem hundertjährigen Bestehen hatte der Verein den historischen Brunnen restauriert und dort 2003 aufgestellt. Da das Wasser über den Winter abgestellt werden muss, läuten die Vereinsmitglieder den Frühling ein, wenn es wieder aufgedreht wird und verbinden das mit einem Fest.
Die Erbsensuppe aus der Gulaschkanone fand wieder reißenden Absatz – es bildeten sich Schlangen. Die Wartezeit wurde mit Musik aus der Drehorgel versüßt, die die Kaltenherberger Heimatfreunde spielten. Die Stadtverschönerung hat sich der Verein auf die Fahnen geschrieben. Auch das Gelände um das Gebäude der Kreissparkasse übernehmen die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins. Geprägt ist das Gelände durch Buchsbäume, die in jedem Jahr wieder in Form geschnitten werden.
Wallace Brunnen am rechten Platz
Im Mittelpunkt der Anlage steht der Wallace Brunnen. Der Verein sorgte dafür, dass das Wahrzeichen wieder an den rechten Platz gerückt wird. Um das Jahr 1900 schenkte der in Burscheid lebende Fabrikant Albert Richartz-Bertrams der Stadt den Brunnen, den er bei seinen Besuchen in Paris gesehen hatte. Es ist der bundesweit einzige Brunnen dieser Art, der heute in Burscheid steht. Ihren Ursprung haben die ursprünglich als Trinkwasserspender aufgestellten Brunnen in Paris.
Der Engländer Richard Wallace wollte mit den Brunnen Ende des 19. Jahrhunderts einen Beitrag zur Trinkwasserversorgung der Pariser Bevölkerung leisten. Um 1900 schenkte der in Burscheid lebende Fabrikant Albert Richartz-Bertrams der Stadt einen dieser Brunnen, den er bei seinen Besuchen in Paris gesehen hatte. Er ließ ihn gegenüber seiner Villa an der Ecke Höhestraße und Altenberger Straße aufstellen. Als Teil des Burscheider Stadtbildes stand er dort bis in das Jahr 1965, als ihn nachts ein LKW erheblich beschädigte.
Eine Burscheiderin, die die Brunnenfragmente in ihrem Garten aufbewahrte und damit vor dem endgültigen Verfall rettete, hinterließ dem Obst- und Gartenbauverein Burscheid schließlich die Fragmente. Der Verein ließ den Brunnen originalgetreu restaurieren und übergab ihn 2003 den Burscheidern. (JAN)