BurscheidAuf musikalischer Zeitreise

Burscheids älteste "Boygroup" (L)a Capella singt seit 20 Jahren. Von links: Tobias Schmitz, Helmut Bollig, Lothar Romanowski, Franz-Josef Schmitz, Horst Neugebauer und Dirk Wengenroth.
Copyright: Britta Berg
- Gesangsgruppe "(L)a Capella" feiert Mitte April mit einem Konzert ihren 20. Geburtstag
Burscheid – Es groovt. Rhythmus liegt in der Luft. Und auf einer satten Repinghofener Frühlingswiese stehen sechs Bergische Jungs im Alter zwischen 30 und 75 Jahren und haben selbst bei einem stimmlichen Kaltstart sofort eine Präsenz, die den Zuhörer nach mehr verlangen lässt. Das Repertoire gibt alles her: Ein Ländler, die Beach Boys, das Ave Maria auf Spanisch - in 20 Jahren hat sich die Gesangsgruppe "(L)a Capella" vom spontan zusammengewürfelten Blasmusik-Trio zur wohl austarierten Gesangsformation gemausert.
Ein Ständchen zum Beginn
Auf ihrem Jubiläumskonzert am Samstag, 14. April, 19.30 Uhr, im Haus der Kunst, wollen sie eine musikalische Zeitreise unternehmen. Die dürfte kurzweilig werden. Denn es fing schon gut an. Franz-Josef Schmitz, quasi die Urzelle der Formation, wollte seiner Frau zum 40. Geburtstag ein Ständchen bringen. Sohn Tobias machte mit und Chorleiter Lothar Romanowski auch. Schmitz senior, der musikalische Erfahrungen im Männerchor und auf dem Horn mitbrachte, teilte kurzerhand geliehene Blechblasinstrumente aus.
Das tonliche Resultat war offenbar nicht ganz so überzeugend. "Dabei hatten wir regelmäßig geübt, wenn meine Frau beim Sport war", verrät Schmitz. Ein Begleiteffekt des Geburtstagsständchens war aber, dass die Band wohl soviel Begeisterung für die Sache ausstrahlte, dass es spontan Bewerbungen gab. Helmut Bollig, der Erfahrungen im Kirchenchor und auf der Trompete mitbrachte, sagte sofort: "Da mache ich mit." Er ist geblieben. Wie überhaupt es in "(L)a Capella wenig Fluktuation gegeben zu haben scheint. Später stießen noch Dirk Wengenroth und Horst Neugebauer hinzu.
Neben dem Gesang finden sich Instrumente wie Horn, Trompete, Posaune oder Gitarre. Die Gesamtleitung hat Ensemblemitglied Lothar Romanowski, der als Dirigent auch mit dem Damenchor des Dürscheider Dreiklangs zusammenarbeitete. Er bindet (L)a Capella immer in das Konzertgeschehen mit ein. Auch mit dem Mandolinenorchester Tremolo arbeitet man zusammen und der musikalische Stützpunkt ist die Scheune der Familie Schmitz in Bornheim. "Alle sind total engagiert, stimmfest und trauen sich auch zu, Schwieriges einzustudieren", sagt Romanowski. Ihren Durchbruch hatten die Sänger in Lützenkirchen, denn da gab es nach den Lehrjahren, in denen sie für ihre Auftritte auf Geburtstagen und anderen Festen in Naturalien - vorweg Alkohol - bezahlt wurden, erstmals eine Gage. Von den Einkünften trägt sich die Arbeit und ab und zu springt eine Reise heraus. Ausflüge führten an die Mosel, den Main oder in die Pfalz. In diesem Jahr geht es an den Bodensee und das wird verbunden mit der Teilnahme an einem Chorfestival in Schaffhausen im Herbst. Sie besingen das Bergische Schwein, es klingt aber nach griechischem Wein. Das ist gewollt. Denn die Gruppe (L)a Capella liebt den lokalen Bezug und internationale Klänge. Als vor zehn Jahren am Weltspartag die Filiale der Kreissparkasse in Burscheid überfallen wurde, verfolgte Bezirksbeamter Ralf Heider den Dieb mit seinem Motorroller. Der Mercedes war schneller, aber die Verfolgungsjagd hat (L)a Capella so beeindruckt, dass der Fall in Liedform aufgegriffen wurde.
Karten im Vorverkauf
Die "Zeitreise", das Konzert zum 20-jährigen Bestehen des Gesangsensemble "(L)a Capella", beginnt am Samstag, 14. April, um 19.30 Uhr im Haus der Kunst an der Höhestraße 5. Der Eintritt kostet 15 Euro, Kinder und Jugendliche zahlen die Hälfte. Karten gibt es ab sofort an den bekannten Vorverkaufsstellen, unter anderen in der Buchhandlung Hentschel an der Hauptstraße. (JAN)