Film„Mega Pol“ bändigt das Monster
Burscheid – Jetzt ist es amtlich: Bigfoot lebt. Den letzten Beweis für die Existenz des Riesenmonsters lieferte am Samstag das neue Filmteam des Jugendzentrums Megafon „Mega Pol“. Der Produktionsfirma ist es gelungen, das nur von Ignoranten als Fabelwesen verspottete Monster mit starker Fellbehaarung und den Riesenfüßen aus dem Dickicht der Burscheider Wälder herauszulocken, gar zu filmen. Gewissermaßen eine fabelhafte Dokumentation.
Die Idee zur Gründung von „Mega Pol“ hatte der Leiter des Jugendzentrums, Marc Munz: „Mit dem Projekt wollen wir den Kindern und Jugendlichen unter anderem den kritischen Umgang mit Medien vermitteln. Aber ebenso dazu zählt das Kennenlernen des Filmemachens vor und hinter der Kamera – das erfordert viel Arbeit.“ Das zeigte sich am Samstag, spätestens.
Schnell war die Truppe gefunden. Zum Projektstart hatten sich 15 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 14 Jahren angemeldet. Übrigens ausschließlich Mädchen. Dazu der Leiter verschmitzt: „Das wird sich wohl bei den folgenden Filmdrehs ändern.“
Bürgermeister bittet „Mega Pol"um Hilfe bei Bigfoot
Insgesamt sind vier Folgen pro Jahr mit jeweils gut 20 Minuten Länge geplant. Ende offen, wie bei vielen Serien. Für die Umsetzung hat sich Marc Munz versierte Kräfte ins Boot geholt. Dazu zählt der ehemalige pädagogische Mitarbeiter Jochen Pries ebenso wie Munz’ derzeitige Kollegin Nina Engelhard. Schließlich die Lokalmatadorin Giovanna Lombardo. Die Autorin hatte auch den Einfall zu dem irrwitzigen Plot: Danach sind die Burscheider höchst verunsichert und verängstigt über das immer mal wieder im Weichbild der Stadt auftauchende Monster Bigfoot.
Der Bürgermeister ist ratlos und erweist sich als völlig überfordert. In seiner Not bittet er über sein rotes Telefon „Mega Pol“ um Hilfe. Das Team schreitet ohne Furcht unverzüglich zur Tat. Ausgerüstet mit dem von Pries zur Verfügung gestellten professionellen technischen Equipment, macht sich das Team an die Ermittlungen. Und verbucht einen schnellen Erfolg: Kryptozoologin Isabelle „Meggi“ Behrami (elf Jahre alt) liefert in ihrem Labor den letzten Beweis: Die entdeckten Fellknäuel stammen definitiv vom Bigfoot.

Monster Bigfoot sorgt für Schlagzeilen.
Copyright: Ralf Krieger
„Das macht hier einen Riesenspaß“, lautet ihr eindeutiger Kommentar. Gemeinsam mit ihrer Freundin Sarah, die sich bei der Spurensicherung arg tollpatschig anstellt, hat sich die Schülerin der Pastor-Löh-Schule direkt am ersten Tag für das Projekt gemeldet. Ihr Antrieb: „Ich habe mich schon immer für verborgene Wesen, wie etwa Nessie, interessiert.“
Vor dem ersten Dreh wurden die Rollen vor und hinter der Kamera verteilt. „Schließlich kann nicht jeder ein Star sein“, so Munz. „Die Aufgabenverteilung umfasste Drehbuch, Script, Regie, Kamera, Ton, Licht, Klappe, Requisite, Schnitt und, und, und“, zählt Autorin Lombardo auf.
Der Hauptdreh am Samstag dauerte insgesamt zwölf Stunden – von 9 bis 21 Uhr. Sechs Wochen lang hatte das Team ihn vorbereitet.
Mit dem profihaft langen Drehtag ist der Film noch nicht fertig. Einen Plan für die Premiere gibt es aber schon. Die will das Team im Sommer groß feiern. Mit rotem Teppich, Catering und Party. Auf alle Fälle kann Burscheid aufatmen: Dank „Mega Pol“ ist Bigfoot gebändigt.