Gut Hungenbach abgebranntReetdach stand in Flammen

Der Dachstuhl des Gutsgebäudes brannte vollständig aus. Glutnester waren unter dem Reetdach unbemerkt in einen anderen Gebäudeteil gelangt.
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Kürten – Schock für Marcel Vlach, den neuen Pächter von Gut Hungenbach: Am Dienstagnachmittag musste die Kürtener Feuerwehr zu einem Großeinsatz auf das Gelände ausrücken. Der Dachstuhl der reetgedeckten Scheune des Landguts hatte Feuer gefangen.
Die Kürtener Feuerwehr löste um 15.25 Uhr „Stadtalarm“ aus und setzte drei Löschzüge in Marsch. Insgesamt 48 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen. Außerdem waren Rettungsdienst und Feuerwehr im Einsatz.
„Zum Glück ist unser Restaurant nicht vom Brand beschädigt worden“, sagte Vlach, der das Anwesen erst vor zwei Wochen nach langjähriger Schließung wieder geöffnet hatte. „Betroffen ist das Kaminzimmer, einer unserer Besprechungs- und Tagungsräume.“ Wie Vlach verfolgte auch Projektpartner Wilfried Dembowski (Delta Consulting) die Löscharbeiten.
Das Reetdach des Nebengebäudes war aus ungeklärter Ursache am Nachmittag in Brand geraten. Das Feuer hatten die Einsatzkräfte unter Leitung von Gemeindebrandmeister Stefan Landwehr zwar schnell gelöscht. Größere Probleme bereiteten allerdings glimmende Brandherde, die sich über Stunden hartnäckig im Dachstuhl des aus dem Jahre 1756 stammenden Fachwerkhauses hielten. Obwohl die Feuerwehr von zwei Seiten mit Hochdruckrohren arbeitete, wollte das Feuer nicht ausgehen; beißender Qualmgeruch lag noch im Nachbardorf Eichhof in der Luft. Kurz nach 17 Uhr trafen die Einsatzkräfte dann die Entscheidung, den Dachstuhl abzutragen.
Vom Brand verschont blieben neben dem Restaurant auch das historisch wertvolle Rittergut Varresbeck (es wird als Tagungszentrum genutzt) sowie das Jung-Stilling-Haus, das Vlach derzeit zu einer Hotelanlage umbaut. Die historischen Gebäude hatten ab 1977 die Düsseldorfer Internistin Dr. Hildegard von Fragstein und Architekt Hans Schwippert von ihren ursprünglichen Standorten nach Kürten transloziert. Seitdem gilt Gut Hungenbach als ein kleines Museumsdorf.