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Katzen aus der MaschinePapiermühle führt Dreidimensionale Drucker vor

Lesezeit 3 Minuten

Almas Cantas und Maximilian Kraus zeigen, wie heute dreidimensionale Objekte gedruckt werden können.

Bergisch Gladbach – Akribisch fährt er den streichholzschachtelgroßen Buchstaben nach, bis er die Dicke eines Fingers erreicht hat, dann kann der Besucher ihn mit nach Hause nehmen. Faszinierte Blicke von Groß und Klein, die beobachten, wie flink die kleine Nadel die Plastikfigur erschafft – mit Hilfe des 3-D-Druckers, der seit Sonntag im LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach steht.

„Es ist einfach schön, dass sich die Besucher etwas als Andenken mit nach Hause nehmen können“, erklärt Maximilian Kraus den Drucker. Sein Wissen hat er sich selbst angeeignet, vieles über das Internet und schon so einiges damit ausprobiert. Neben dem Drucker stehen seine Modelle, eine winzige Toilettenschüssel, ein silberner Fuchs mit Glitzerpigmenten und eine Katze, deren Fellstruktur gut zu erkennen ist.

Das J macht noch Probleme

Jeder Besucher, der zu ihm kommt, darf sich den Anfangsbuchstaben seines Namens mit nach Hause nehmen. Während der Drucker ihn produziert, erklärt Kraus immer wieder geduldig den Vorgang.

Die Besucher können auswählen zwischen verschiedenen Farbschnüren, die auf sogenannte Filamentrollen gewickelt sind. Jede einzelne Rolle wiegt zwischen 750 und 1000 Gramm, ein einzelner Buchstabe, je nach Form, dann etwa ein Gramm. Die Rollen sind für 20 bis 30 Euro erschwinglich. Darüber freut sich der FSJ-ler, da er noch viele Ideen hat, die er ausprobieren möchte. Auch erzählt er begeistert von Filamenten, die ihre Farbe je nach Temperatur ändern können.

Im Drucker, der aus drei Teilen besteht, sind sämtliche Buchstaben des Alphabets programmiert, lediglich das J mache noch Probleme. Mit einem speziellen Computerprogramm entstehen die dreidimensionalen Modelle vorab virtuell, der Drucker selbst orientiert sich an Koordinaten, die er geduldig abfährt. Wer seinen fertigen Buchstaben genauer betrachtet, kann sehen, dass die äußeren Schichten komplett gefüllt sind, in der Mitte jedoch Waben entstanden sind, das Modell also innen aus Hohlkörpern besteht.

Presse drucken dauert zehn Stunden

Was man sonst noch herstellen kann, zeigt Druckgrafiker und Designer Martin Schneider an seinem Tisch. Er hat mit einem solchen 3-D-Drucker eine Mini-Tiefdruckpresse geschaffen, mit der man kleine Kunstwerke auf Papier gestalten kann. Im Gegensatz zu den Buchstaben, die innerhalb von einer Viertelstunde fertig sind, dauert es rund zehn Stunden, bis eine solche Presse mit allen Bestandteilen gedruckt ist.

Den Tiefdruck gibt es schon seit dem 15. Jahrhundert. Er wurde verwendet, um Geld zu drucken oder Gemälde zu duplizieren. Heute dient der Tierdruck hauptsächlich der Kunst. Die herkömmlichen Pressen sind jedoch in der Regel eine Tonne schwer und kosten mehrere tausend Euro.

So etwas kann sich Student Schneider nicht leisten und aus diesem Grund kam er im Rahmen eines Projektes auf die Idee, selbst eine Tiefdruckpresse in Handtaschengröße aus biologisch abbaubarem Kunststoff zu designen.

Am kommenden Sonntag, 12. Mai, findet auf dem Gelände der Papiermühle Alte Dombach das Papierfest zwischen 11 und 18 Uhr statt.