Kölner ErzbischofPfarrer Frisch darf nicht in Overath zelebrieren

: Wenig überrascht, gleichwohl enttäuscht. (Foto: kd)
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Overath – Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat nach Informationen aus der Overather katholischen Kirche entschieden, dass der umstrittene Ruhestandspfarrer Hermann-Josef Frisch auf Dauer nicht mehr in Overath zelebrieren darf. Meisner habe diese Entscheidung alleine, also ohne Zustimmung des Overather Pastoralteams, getroffen und sie dem Pfarrgemeinderat (PGR) bei dessen Besuch in Köln mitgeteilt, sagte Hans Schlömer, einer der vier PGR-Vorsitzenden, der BLZ.
Gefragt nach der Begründung des Kardinals für diesen Schritt sagte Schlömer, Meisner habe angegeben, dass es an allen vorangegebenen Einsatzorten des Pfarrers ähnliche Probleme gegeben habe. Mit der Entscheidung haben sich Hoffnungen des Pfarrgemeinderates, dass es noch eine Entwicklung zum Besseren geben werde, zerschlagen. Noch Ende September hatte der PGR darauf verwiesen, dass Frisch nur in der „derzeitigen Situation“ nicht in Overath tätig werden solle. Dies sei eine wichtige Einschränkung, die eine Änderung offen lasse.
Nach der jetzt von Schlömer mitgeteilten Entscheidung scheint ein erneuter Einsatz von Frisch in Overath zumindest so lange ausgeschlossen, wie Meisner noch im Amt ist.
Pfarrer Frisch zeigte sich auf Anfrage wenig überrascht, gleichwohl enttäuscht von der Nachricht. Die Behauptung, es habe an allen früheren Einsatzorten ähnliche Probleme gegeben, sei falsch und verleumderisch. Wenn er nun auch künftig nicht in Overath tätig werden dürfe, so sei dies auch aus Sicht der Overather Katholiken bedauerlich. Angesichts des Priestermangels im Erzbistum werde wohl über kurz oder lang einer der drei Overather Pfarrer abgezogen, und dann werde es wirklich schwierig. Für ihn persönlich sei die Lage nicht so problematisch: „Ich habe genug zu tun, wieder einige Buchprojekte.“
Von der Pressestelle des Erzbistums war am Freitagnachmittag keine Stellungnahme zu erhalten.