Rezepte nicht zu bearbeitenKürtener Apotheke hat seit drei Wochen kein Internet

Die „Bechener Apotheke“ ist seit dem 8. Juni geschlossen. Ursache sind Störungen bei Internet und Telefon.
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Kürten – Kein Internet und kein Telefon. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Bechener Apotheke“ ist das momentan ein Albtraum. Seit Mittwoch ist die Apotheke nun geschlossen, Hunderte Kunden sind betroffen. „Wir können ohne diese Anschlüsse leider nicht arbeiten“, bedauert Jasmina Regelein, pharmazeutisch-technische Angestellte der Apotheke und Tochter des Apotheken-Inhabers Arno Regelein. Bis 24. Juni habe die Apotheke die Schließung von der Apothekerkammer Nordrhein bewilligt bekommen.
Internet und Telefon seit dem 12. Mai gestört
Das Drama begann am 12. Mai, erinnert sich Jasmina Regelein. Plötzlich seien die Leitungen komplett gestört gewesen. Die gekappten Verbindungen hätte Anbieter 1 und 1 umgehend reparieren sollen. „Das hat nicht geklappt.“ Ein umfangreicher Mailverkehr liegt der Redaktion vor. 1 und 1 riet zum Abwarten.
„Unglücklicherweise haben wir auch keine andere Wahl, als abzuwarten, bis uns die Entstörung Ihrer Leitung mitgeteilt wird“, bedauert 1 und 1. Das Unternehmen ist nur Anbieter der Dienstleistungen, für das Leitungsnetz ist die Deutsche Telekom zuständig. Die technische Abteilung von 1 und 1 erkundige sich aber regelmäßig bei der zuständigen Fachabteilung der Deutschen Telekom, wurde Arno Regelein vertröstet.
Bautrupp zur Behebung der Störung erforderlich
Um die Störung zu beheben, müsse ein Bautrupp nach Kürten-Bechen geschickt werden, was normalerweise einen erhöhten Planungsaufwand bedeute. Auch in Bechen benötigt die Telekom mehrere Wochen. Der nächste Terminvorschlag sei der 20. Juni, berichtet Jasmina Regelein. Allerdings sei es ungewiss, ob an diesem Tag die Störung tatsächlich behoben werden könne.

Mit einem Zettel am Eingang werden die Kunden über die Schließung informiert.
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Ohne Internet sei kein Zugriff auf Datenbanken möglich, bedauert die Mitarbeiterin. Arztpraxen könnten Bestellungen nicht abgeben, auch die mögliche Wechselwirkungen von Medikamenten für Patienten könnten nicht ermittelt werden. „Von den anderen schwierigen Umständen, dass wir sämtliche Bestellungen an den Großhandel mit dem Handy zuletzt durchgeben mussten, ganz zu schweigen.“ Mit flächendeckend genutztem E-Rezept sei die Apotheke die vergangenen Wochen nicht in der Lage gewesen, auch nur ein einziges Rezept zu bearbeiten.
Mitarbeitende auf andere Apotheken verteilt
Die zehn Mitarbeitenden seien auf die beiden Apotheken der Familie in Kürten und Dürscheid verteilt, einige Mitarbeiter feierten Überstunden ab oder gingen mit ihrer Arbeitszeit ins Minus. Leidtragende seien auch die Kunden, die nun ihre Arzneimittel nicht vor Ort abholen könnten.
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Ein kleiner Lichtblick kommt da von der Gemeinde. Die Telekom könne umgehend tätig werden in diesen Fällen, erklärt Bauamtsmitarbeiter Oliver Baumann. Eine Baugenehmigung sei nach Absprache mit Kreis oder Kommune nicht erforderlich. Von der Deutschen Telekom lag bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme vor.