MädchenBeim Girls’ Day konnten Schülerinnen in Berufe hineinschnuppern

Einen Tag lang testete Silke Kühn die Arbeit der Gärtnerin. Ihren Traumberuf hat sie damit aber noch nicht gefunden.
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Die Gärtnerin
Nur weil Silke Kühn einen Tag lang im Garten gearbeitet hat, wird sie nicht Gärtnerin werden. „Für mich ist das eher eine Gelegenheit, mal raus aus der Schule zu kommen und etwas Neues kennenzulernen“, sagt die 18-Jährige, die die Hauptschule Ahornweg in Gladbach besucht. Bei dem Schnupperpraktikum in der gemeinnützigen GL-Service GmbH, Tochterunternehmen der Stadt, pflanzt sie gerade verschiedene Salate. Dabei werden die Hände schmutzig, und es ist noch kalt am Morgen: „Das macht mir nichts aus.“ Auch körperliche Arbeit, wie sie im Garten- und Landschaftsbau erforderlich ist, würde sie nicht abschrecken. Sich gegen männliche Kollegen durchzusetzen, damit hätte ebenfalls kein Problem, glaubt sie. (ub)

Lisa Mans aus Rösrath blickte hinter die Kulissen des Freibades Hoffnungsthal und half, das Becken zu säubern.
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Die Wassertechnikerin
Wasserscheu ist Lisa Mans aus Rösrath ganz und gar nicht. Ob sie aber beruflich mit dem Element Wasser arbeiten möchte, kann die 15-jährige Hauptschülerin nur schwer sagen. „Vielleicht im Bereich der Trinkwasser-Qualität“, sagte die angehende Rettungsschwimmerin. Sie schnupperte schon zum dritten Mal für einen Tag in den Arbeitsalltag verschiedener Berufe. Das Thema Wasser hatten die Stadtwerke Rösrath unter anderem in den Fokus gerückt. Nach der Trinkwasser-Aufbereitungsanlage und dem Regenrückhaltebecken blickte Lisa Mans mit anderen Mädchen hinter die Kulissen des Freibads Hoffnungsthal, durfte einen Bagger bewegen und in einem Elektroauto mitfahren. „Das ist alles echt interessant.“ (dr)

Ein Foto auf einem Polizeimotorrad und eine Urkunde gab es für Tatjana Marleen Schroer nach einem Tag bei der Polizei.
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Die Polizistin
Bis vor kurzem schwankte Tatjana Marleen Schroer noch mit ihrem Berufswunsch. Tierärztin oder Polizistin standen auf der Wunschliste der 15-jährigen Schülerin aus Burscheid ganz oben. Nach dem Girls’ Day bei der Kreispolizei steht für die Schülerin fest: Sie möchte Polizistin werden. „Der Beruf bietet mir viele Möglichkeiten. Er ist abwechslungsreich, ich komme mit Menschen zusammen, und ich kann helfen“, sagt die Burscheiderin, die schon zum zweiten Mal bei der Polizei war. Angst vor körperlichen Auseinandersetzungen im Beruf hat sie nicht. „Ich bin robust und nicht leicht einzuschüchtern“, schätzt sie sich selbst ein. Rat und Unterstützung erhält Tatjana Marleen Schroer aus der Familie: Ihr Vater ist Polizist im Bezirksdienst in Odenthal. (dino)

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Die Journalistin
Normalerweise arbeiten in unserer Redaktion doppelt so viele Männer wie Frauen. Gestern war es eine junge Frau mehr: Ann-Kathrin Böhnke (14) aus Overath-Heiligenhaus. Sie interessiert sich schon lange fürs Schreiben und wollte selbst sehen, wie eine Tageszeitung entsteht. Von den leeren Seiten im Computer macht sie erst mal ein Handyfoto, lauscht in der Konferenz der Planung für den Tag und bekommt gleich den Auftrag, eine Meldung zu schreiben: über Gladbachs Großbaustelle. „Im Deutschunterricht haben wir schon Kommentar, Reportage und Bericht durchgenommen, das aber ist meine erste Meldung, die in der Zeitung erscheint“, sagt sie erfreut. Ob sie Journalistin werden will? „Ich schau mir vor einer Entscheidung in jedem Fall noch einmal einen sozialen Beruf an.“ (wg)