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MüllsammelaktionenLeichlinger und Witzheldener packten mit an

3 min
Leili

Wilder Müll und letzte Flutgegenstände haben Helferinnen udn Helfer am Samstag in Leichlingen gesammelt. Auch in Witzhelden fand die Aktion statt.

Leichlingen/Witzhelden – Bei einem Frühlingsspaziergang durch den Eicherhofpark, über den Obstweg oder in den Wald wird der Blick leider nicht nur von den bunten Frühblühern nach unten gelenkt – auch von wildem Mülll. Verpackung, Flaschen, Taschentücher oder Schrott säumen die Grünstreifen, Gebüsche und Wege der Stadt. Am Wochenende hat die Stadt daher mit der traditionellen Aktion „Leichlingen putzt sich heraus“ zum gemeinsamen Frühjahrsputz aufgerufen. Auch der Verkehrs- und Verschönerungsverein Witzhelden hatte unter dem Motto „Unser Dorf soll sauber bleiben“ zum 35. Mal eine Putzaktion in Witzhelden organisiert.

In Leichlingen hatten sich 750 freiwillige Helferinnen und Helfer angemeldet, um die 30 seien noch spontan und unangemeldet am Samstagmorgen zur Materialausgabe vor das Leichlinger Rathaus gekommen, berichtet Stadtsprecherin Aletta Wieczorek. Nachdem die Aktion im letzten Jahr pandemiebedingt ausfallen musste, bangte die Stadtverwaltung zunächst um die Teilnehmerzahl.

Kindergärten unterwegs

Doch schnell sei klar gewesen, dass Leichlingen zusammenhalte, wenn es um das Schwingen der Müllzangen geht, ist Wieczorek dankbar und zufrieden mit dem großen Zuspruch, den die Aktion fand. „Neben den vielen Helferinnen und Helfern, die sich so ihre Kinder geschnappt haben, um das gute Wetter zu nutzen, hatten Kindergärten, offene Ganztage und Schulen die Möglichkeit, ihren eigenen Putztag in der vorhergehenden Woche selbst zu wählen“, erklärt sie. So waren zuvor unteranderem die Kinder der Grundschulen Uferstraße, Witzhelden und Bennert, sowie die Kitas Flohkiste, Blütenzwerge, Quelle, Regenbogenland und die evangelische Kita Brückenstraße im gesamten Stadtgebiet unterwegs.

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„Hierbei ist es natürlich besonders schön, dass das Ganze noch eine erzieherische Maßnahme im besten Sinne ist“, so Wieczorek, „denn am besten ist der Müll, der gar nicht erst entsteht. So lernen die Kleinsten schon, dass alles was wahllos irgendwo hingeworfen wird, von jemand anderem auch wieder aufgesammelt werden muss“. Auch Vereine und Parteien waren bei der Müllsammel-Mission dabei.

Nicht nur Umweltsünder, die daneben werfen, seien Thema gewesen, auch Spuren der Flut seien immer noch zu finden. So kam es auch zu einigen kuriosen Funden, berichtet Wieczorek: „Neben Schranktüren, einem Wasserkocher und einem stark verbeulten und verdreckten Autokennzeichen kam als größter Fund – ein ganzes Bügelbrett.“

Das DLRG-Team war wie immer am Wupperufer unterwegs – nur dieses Jahr aufgrund des niedrigen Wasserstandes nicht im Boot, sondern in Neoprenanzügen bis zu den Knien im kalten Wupperwasser.

Die Einsätze waren vom Büro Bürgermeister koordiniert worden, trotzdem konnte sich im Grunde jede und jeder die Fläche selbst aussuchen, die er reinigen wollte: „Angefangen bei Parkanlagen und Grünstreifen über Spielplätze bis hin zu Schulhöfen und ganzen Straßenzügen war alles dabei“, zählt Wieczorek auf. „Die meisten hatten direkt eine Idee, wo sie sammeln wollen und gehen dafür zum Beispiel ihre liebsten Spazierrunden ab.“

Für manche war es vielleicht sogar ein gewisses Wetteifern darum, wer den meisten Müll sammelt. Ausrüstungsgegenstände wie Handschuhe, Müllsäcke und Greifzangen wurden für diese Aktion vom Bergischen Abfallwirtschaftsverband zur Verfügung gestellt.Aktuell, wo die Sträucher und Bodendecker sprießen und das Laub vom letzten Herbst verrottet, ist der Abfall am leichtesten aufzusammeln. Auch Sportlerinnen und Sportler können bei ihrem Training an der frischen Luft mit anpacken. „Plogging“ als eine Weiterentwicklung des Joggens ist in den letzten Jahren aufgekommen, bei der man sich bücken muss, um die Abfälle aufzusammeln.