Mit Bus und Bahn durchs BergischeDer Bergische Panoramasteig mit Dom-Blick

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Mit aussichtsreichen Wegen macht der Bergische Panoramasteig seinem Namen in den Kürtener „Bergen“ alle Ehre.

Mit aussichtsreichen Wegen macht der Bergische Panoramasteig seinem Namen in den Kürtener „Bergen“ alle Ehre.

  • Das Neun-Euro-Ticket bietet im Juni sehr günstigen Zugang zum Bus- und Bahnnetz in ganz Deutschland.
  • Da bietet es sich an, mal einen Ausflug mit Bus und Bahn zu unternehmen – zum Beispiel im spannenden Rheinisch-Bergischen Kreis direkt vor der Haustür.
  • Dabei hat unsere Etappe einen Gipfel mit Panoramablick – und was für einen.

Rhein-Berg – Der vom Deutschen Wanderverband zertifizierte Qualitätswanderweg Bergischer Panoramasteig lockt selbst Wanderer aus Bayern ins bergische Mittelgebirge, höchste Zeit also auch als Einheimischer mal einen Abschnitt unter die Wanderschuhe zu nehmen.

Schon früher haben wir uns mit Bus und Bahn ins Bergische aufgemacht, alle Touren aus 2018 finden Sie hier.

Natürlich in verträglicher Dosierung gerade mal gut vier Kilometer lang ist die Etappe, die wir entlang des insgesamt 242 Kilometer langen Fernwanderwegs durch Rhein-Berg und Oberberg gehen, aber auch unsere Etappe hat einen Gipfel mit Panoramablick – und was für einen... Wir lassen’s gemütlich angehen.

Vom Gladbacher Busbahnhof lassen wir uns im Bus Linie 427 gemütlich auf die bergischen Höhen gondeln. Abfahrt ist am Wochenende stündlich um 12 Minuten nach der vollen Stunde (unter der Woche um 12 Minuten, 32 Minuten und 52 Minuten nach), in der Regel vom Bussteig 2. 

Infos zur Tour

Start/Ziel: Busbahnhof in der Bergisch Gladbacher Stadtmitte am S-Bahnhof

Dauer: Je nach Anschluss, Pausen und Zwischenstopps, inklusive Wanderung (4 Kilometer, 1,5 Stunden) insgesamt ca. 4 Stunden

Anfahrt: Am besten gleich mit Bus oder Bahn in die Gladbacher Stadtmitte zum dortigen Busbahnhof fahren.

Einkehrmöglichkeiten: In Bechen, Biesfeld, Herrenstrunden, an der Alten Dombach an Start und Ziel.

GPS-Daten: inklusive Wanderung im Internet auf www.gpsies.com unter dem Stichwort „Vom Strundetal zum Panoramasteig“

Rechts sehen wir durch das Busfenster dann auch bald die Papierfabrik Zanders (A). Viele ihrer Gebäude sind wie die Halle gleich neben der Gleiszufahrt oder das neobarocke Verwaltungsgebäude des Berliner Architekten Otto March architektonisch und historisch bedeutend.

Am nächsten Kreisverkehr, dem neuen Turbo-Kreisel an der Schnabelsmühle, sehen wir links die Villa Zanders (B). Das heutige städtische Kunstmuseum wurde 1873/74 nach Entwürfen von Hermann Otto Pflaume für Maria Zanders, die Witwe des Papierfabrikanten Carl Richard Zanders, als Stadthaus errichtet. 1932 ging sie ins Eigentum des damaligen Rheinisch-Bergischen Kreises über, diente als Landratsamt und später als städtischer Verwaltungssitz.

Fahrt zum Wanderweg dauert keine halbe Stunde

Bald sehen wir rechts die Evangelische Gnadenkirche (C), die ebenfalls unter tatkräftiger finanzieller Beteiligung der Papierfabrikanten 1776 nach einem Entwurf von Johann Georg Leydel errichtet wurde. Auf der linken Seite passieren wir das Kulturhaus Zanders (D), das eine Stiftung mit beachtlicher papiergeschichtlicher Sammlung sowie Ausstellungsräume beherbergt.

Im Linienbus lassen wir uns auf die Kürtener Höhen gondeln, bevor’s zu Fuß auf dem Panoramasteig weitergeht.

Im Linienbus lassen wir uns auf die Kürtener Höhen gondeln, bevor’s zu Fuß auf dem Panoramasteig weitergeht.

Während der Bus links in die Odenthaler Straße abbiegt, können wir uns einen Moment zurücklehnen, bevor wir links die neugotische katholische Kirche von Hebborn (E) sehen: Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet, ist sie den Heiligen Drei Königen geweiht.

Der Bus biegt auf die B 506, die dem historischen Heerweg folgt, einer Handelsverbindung von Köln in Richtung Westfalen, auf dem schon zu Zeiten Karls des Großen Kaufleute und Heere gereist sein sollen. Wir gondeln über aussichtsreiche Höhen und haben nach 24 Minuten bereits unser Ziel Bechen Mitte erreicht.

Ein Highlight gleich zu Beginn: Dom-Blick

Von der Bushaltestelle gehen wir einige Meter zurück zum Kreisverkehr, an dem das Wahrzeichen des Ortes steht: der Bechener Esel (F). Der war früher das Lasttier Nummer eine, wenn die Bauern des Höhenortes ihre Waren auf die Märkte der Umgebung brachten. Vom Esel aus folgen wir der gelben Wegemarkierung des Bergischen Panoramasteigs einige Meter die Kölner Straße entlang und biegen dann hinter der Gaststätte Kalyva links ab.

Der Bechener Esel

Der Bechener Esel

Auf dem Steig geht’s erstmal ins Tal des Pohler Bachs mit historischem Mühlenensemble (G), bevor wir auf der anderen Talseite auch mal steiler bergaufsteigen. In der folgenden Senke von Durhaus tippeln wir ein paar Meter an der Straße entlang, um dann wieder schräg rechts auf einen Schotterweg abzubiegen, der uns hinauf zum Gipfel am Waldrand oberhalb von Bechen führt.

Rechts öffnet sich bald ein großartiger Panoramablick aufs Rheintal – mit Kölner Silhouette von Dom, Colonius und Co (H). Den Panoramasteig lassen wir bald gern links in den Wald abzweigen – wir bleiben auf dem Weg am Waldrand und folgen nun der Markierung „A2“ bis zu den ersten Häusern von Biesfeld und dann durch die Siedlung auf der Jahnstraße hinunter bis in die Ortsmitte an der Kirche Zur schmerzhaften Mutter (I). Gleich gegenüber lockt eine Einkehr im Restaurant Zur Post.

Jetzt eine Stärkung: Am Ziel unserer kleinen Wandereinlage lockt in Biesfeld eine Einkehr und die Kirche „Zur schmerzhaften Mutter“.

Jetzt eine Stärkung: Am Ziel unserer kleinen Wandereinlage lockt in Biesfeld eine Einkehr und die Kirche „Zur schmerzhaften Mutter“.

Die Bushaltestelle der Linie 426 befindet sich hinter der Kirche rechts an der Wipperfürther Straße (Abfahrt unter der Woche 3 Minuten, 23 Minuten und 43 Minuten nach der vollen Stunde, samstags halbstündlich um 13’ und 43’, sonntags stündlich um 49’). In Dürscheid sehen wir im Vorbeifahren rechts die Pfarrkirche St. Nikolaus (J), in Spitze lässt sich ein Blick auf die Jakobuskapelle (K) am historischen Pilgerweg nach Santiago de Compostela erhaschen.

Am nächsten Stopp gibts verschiedenen Möglichkeiten

In Herrenstrunden lockt noch ein kurzer Ausstieg, vielleicht mit einem Bummel zur Strundequelle (L), einer Einkehr in der Malteser-Komturei (M) oder einer Ortsrunde zur Burg Zweiffel (N), zum Alten Freibad (O) oder zu Gut Schiff (P), dem heute landwirtschaftlich genutzten ehemaligen Verwaltungssitz von Schwarzpulvermühlen, von denen es früher einige gab im Tal der Strunde. An Gut Schiff ist auch die nächste Bushaltestelle, an der man wieder in den 426er einsteigen kann (unter der Woche um 14’, 34’, 54’, samstags um 24’ und 54’ und sonntags um 59’).

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Bei einem letzten Ausstieg an der Alten Dombach kann der Ausflug nicht nur anschaulich-lehrreich im dortigen Papiermuseum des Landschaftsverbands Rheinland, sondern auch gesellig im benachbarten Café Alte Dombach ausklingen (außer montags, da ist beides geschlossen), bevor uns der Bus von der Haltestelle Dombach wochentags um 18’, 38’ und 58’, samstags um 26’ und 56’ sowie sonntags um 1 Minute nach der vollen Stunde zum Ausgangspunkt in die Stadtmitte fährt.

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