In Altenberg fand am Montag (14. Juli) der Spatenstich für die neue Toilettenanlage in Altenberg statt
ToiletteSpatenstich für Sanitärbau in Odenthal-Altenberg

Kraftvolle Spatenstiche: Symbolisch startete der Bau der Altenberger Toilettenanlage
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Zugegeben, noch sieht es an dieser Stelle nicht nach einer schicken, modernen Toilettenanlage aus. Außer einigen roten Markierungen auf einer Wiese und am Spazierweg ist nichts zu sehen. Nach dem symbolischen Spatenstich am Montagmorgen rückt das Altenberger Toiletten-Projekt in der Sichtachse des Doms aber kraftvoll nach vorne.
Bürgermeister Robert Lennerts (parteilos), das Spenderehepaar Christel und Hans-Josef Hilgers und weitere Verantwortliche aus dem Rathaus und von den ausführenden Baufirmen griffen zu den neu angeschafften Spaten und Schaufeln und beendeten damit eine seit über drei Jahren laufende politische Hängepartie.
Zwei Unisex-Kabinen
Bekanntlich stiftet das Odenthaler Ehepaar bis zu 300.000 Euro aus seinem Privatvermögen, damit auf dem Gemeinde-Grundstück eine ansprechende öffentliche Toilettenanlage entsteht, mit zwei Unisex-Kabinen (für Männer und für Frauen) und einer für Behinderte.
Bis Oktober soll das in Holzständer-Bauweise geplante Bauwerk fertig sein und eingeweiht werden. „Die Toilettenanlage wird auf jeden Fall noch in der Amtszeit von Bürgermeister Lennerts fertig“, meinte beim Spatenstich Bauleiter Thomas Brügger. Damit ist eine der letzten Amtshandlungen gesetzt. Am 31. Oktober endet die Amtszeit von Lennerts.
Viele Touristen
„Altenberg hat etwas Besseres verdient“, sagte Hans-Josef Hilgers und bezog sich dabei auf das visuell überschaubar attraktive Provisorium in Nähe des Pfarramtes. Er und seine Frau lebten seit über 40 Jahren in Odenthal und seien oft in Altenberg unterwegs; dies sei ihr Antrieb für die Spende. Sie würden bei ihren Besuchen in Altenberg schauen, wie sich das Projekt jetzt entwickele. Hocherfreut wirkte auch Bürgermeister Lennerts.
„Rund 500.000 Touristen besuchen jedes Jahr den Ort Altenberg und den Altenberger Dom.“ Dass diese Gäste keine Toilettenmöglichkeit haben könnten, hätte dem Tourismus sicher geschadet. Nun sei mit dem Grundstück am Spazierweg nahe Teich und Küchenhof etwas Passendes gefunden worden. Erzbistum und Rheinisch-Bergischer Kreis beteiligten sich ebenfalls an den entstehenden Kosten, sagte Lennerts.
Bauunternehmer Murat Altunsoy schaute sich am Montagmorgen auch in Altenberg um. „Am kommenden Montag beginnen wir mit den Tiefbauarbeiten“, sagte der Chef der Leverkusener Baufirma „Altunsoy und Bakici“, ab dem 28. des Monats werde das Fundament erstellt. Ebenfalls vor Ort war Holger Cohrs von der Firma „Block Holzbau“ , die für eine attraktive Umsetzung der Planungen sorgen sollen.
Zeichnungen am Bauzaun
Am Bauzaun hatte Bauleiter Brügger einige Zeichnungen ausgehängt, die vielen Spaziergänger können dann schauen, wie sich das Projekt entwickelt. Anschlüsse für Wasser und Abwasser gebe es, erklärte Brügger. Einige Baumschnittarbeiten seien bereits vorab ausgeführt worden, wegen des Schutzes der Brutzeit.
Das Grundstück grenze zudem an den „Küchenhof“, sagte der Bauleiter, ein drei Meter breiter Abstandsstreifen zum Nachbargrundstück werde eingehalten. Noch sind nicht alle Gewerke ausgeschrieben und vergeben. „Wir wollen im Innern auf jeden Fall viel Glas verwenden, keine Fliesen“, erläuterte Brügger. Damit solle dem Vandalismus vorgebeugt werden, Fliesen seien dafür deutlich anfälliger. Auch der Betrieb der Altenberger Toilettenanlage, also der Service und die Reinigung vor Ort, seien noch nicht vergeben.
Die Anlage, so der Plan der Verantwortlichen, soll 24 Stunden am Tag sieben Tage die Woche geöffnet sein. Ein offen gestalteter Eingang solle die Nutzer begrüßen, sagte Brügger, hinter den zwei Unisex-Kabinen werde die Behindertenkabine liegen. Barrierefrei und inklusiv werde alles geplant, den vielen Besuchern solle mit der Anlage ein ansprechendes Angebot gemacht werden.
Weil das Alte Brauhaus des Erzbistums zu einem Exerzitienhaus umgewandelt wird, ist die bisherige Toilettenanlage in Altenberg nicht mehr nutzbar für die Besucher. Als einzige Möglichkeit wären dann die Toiletten in den Restaurants und Wirtshäusern im Ort übrig geblieben. Als Provisorium gibt es derzeit einen kleinen Toiletten-Container, aufgestellt in der Nähe des Pfarrhauses. Die neue Anlage entsteht auf der Grünanlage in der Nähe des Küchenhof-Parkplatzes. Nach den Planungen der Gemeinde wird die Sanitäreinrichtung eine Größe von 54 Quadratmetern haben und zwei Unisex-Kabinen (jeweils mit WC, Urinal und Waschbecken ausgestattet) sowie eine Behindertentoilette haben. Geplant wird barrierefrei. Das Dach der Kabinen wird begrünt, eine Auflage des Denkmalschutzes, um den Altenberger Dom nicht zu beeinträchtigen. Für den Bau in vorgefertigter Holzständer-Bauweise wird ein Spazierweg, der am Teich verläuft, einige Meter verlegt. Weil die Grundstücksgrenzen in der Nähe der Toilettenanlage verspringen, blieb nur das Verlegen des Wanderwegs. Nach der Fertigstellung sollen mehrere Hinweisschilder in Altenberg auf den Standort der neuen Toilettenanlage hinweisen. (cbt)