Sommertour 2023Leser entdecken die Welt der Overather Bergleute

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Leser stehen vor dem Bus der Redaktion beim Start der Sommertour zum Bergbaurevier auf dem Lüderich.

Zur den Gebäuden an der ehemaligen Erzaufbereitung in Immekeppel ging's bei der Lesertour ebenso wie mit Ehrenbürger Siegfried Raimann zum Hauptschacht auf dem Lüderich

Overath ist reich an Bodenschätzen. Der Lüderich weist viele Spuren der vergangenen Bergbauzeit von Overath auf. 

Overath ist reich – zumindest was seine Bodenschätze angeht, die bereits in der vorchristlichen Eisenzeit und von den Römern kurz nach Beginn unserer Zeitrechnung etwa auf dem Lüderich abgebaut wurden.

Wie viele auf den ersten Blick vielleicht unscheinbare Relikte bis heute an die 1978 mit der Schließung der letzten Grube auf dem Lüderich zu Ende gegangenen Bergbauzeit von Overath erinnert, erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Lesertour.

Lesertour im historischen Schulbus

Auf der entführte die Lokalredaktion Leserinnen und Leser  in einem historischen amerikanischen Schulbus auf die Spur der jahrhundertelangen Suche unter anderem nach Blei, Silber und Zinkblende.

Dass der frühere Bahnhof in Immekeppel deshalb so weit von der Ortsmitte entfernt steht, weil eben an dieser Stelle eine große Aufbereitungsanlage für das im Tal Richtung Moitzfeld und Herkenrath abgebaut Erz befand, erfuhr die Gruppe und entdeckte mit Redaktionsleiter Guido Wagner die noch erhaltenen Gebäude der Bergwerksverwaltung.

Der idyllische Immekeppeler Teich stammt vom Bergbau

Selbst der heute wie ein Biotop anmutende Immekeppeler Teich hat seine Ursprünge in der örtlichen Erzaufbereitung des Bergwerkbetreibers, der auch den Bau der Eisenbahnlinie ins Sülztal 1890 maßgeblich mitfinanziert hatte und daher auch ein gehöriges Wörtchen beim Standort der Bahnhöfe mitzureden hatte.

Sigfried Reimann steht am Bergbaurevier auf dem Lüderich und trägt einen weißen Bergmannshelm.

Bei der Sommertour für die Leser zeigte Ehrenbürger und Bergmann Sigfried Raimann verborgene Schätze und Bergbauspuren.

Um das Jahr 1900 wurde die große Erzaufbereitungsanlage auf dem Lüderich errichtet, die sich vom bis heute erhaltenen Förderturm des Hauptschachts über das zwischenzeitlich zu einem Golfplatz ausgebaute Gelände bis hinunter ins Sülztal erstreckte.

Bergmann, Bürgermeister, Ehrenbürger

Unterm historischen Förderturm wartete niemand Geringeres als der Overather Ehrenbürger, frühere Bürgermeister und ehemalige Bergmann Siegfried Raimann auf die Lesergruppe. Er berichtete nicht nur davon, wie es war, in den Berg einzufahren – was seit Schließung der Erzgrube 1978 nicht mehr möglich ist –, sondern öffnete für Freiwillige auch das Fördergerüst. Von dessen Seilscheiben-Plattform konnte, wer sich die steilen Leitern hinauftraute, die Spitzen des Kölner Doms in der Ferne sehen.

Am Fuße des stählernen Zeitzeugen lud Raimann dazu ein, ein historisches Trainingsgerät der Grubenwehr auszuprobieren. Eine echte Kraftprobe, bevor's mit dem Redaktionsmobil vorbei an weiteren Bergbauspuren in Steinenbrück zurück nach Overath ging. (red)

Alle Folgen der Sommertour 2023 der Lokalredaktion Bergisch Gladbach sind hier im Internet zu finden.

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